Rallye Australien

Surfen und Rugby-Spaß für WM-Piloten

Üblicherweise surfen sie auf Schotter, doch einige WM-Piloten probierten im Vorfeld der Rallye Australien beim echten Wellenreiten auf dem Wasser aus.

Die 45.000 Einwohner-Stadt Coffs Harbour liegt an der australischen Ostküste, rund 550 Kilometer nördlich von Sydney und etwa 400 Kilometer südlich von Brisbane. Vor wenigen Wochen fand hier das Australian Surf Festival statt – ein großer Surfwettbewerb, bei dem sich die mehr als 400 Teilnehmer in die Wellen der Tasmanischen See stürzten und um sechs nationale Meistertitel kämpften.

Vor der Recce zur Rallye Australien folgten mehrere WM-Piloten der Einladung und machten ihre ersten Stehversuche auf dem Surfbrett. Neben Ott Tänak – der nach seinem unfreiwilligen Tauchgang bei der Rallye Mexiko ohnehin als Wasser-Experte gilt – tauschten auch Andreas Mikkelsen, Mads Östberg und Hayden Paddon den feuerfesten Overall gegen einen Neoprenanzug und probten den Ritt auf der perfekten Welle – bevor dann am Wochenende wieder der bekannte Ritt auf der Rasierklinge auf dem Programm steht. Die schnellen Jungs gaben ihr Bestes, um dem elffachen Surf-Champion Kelly Slater nachzueifern, wie Best-of-Rallylive berichtet.

Sebastien Ogier war zwar nicht vor Ort. Doch der Franzose hatte bereits während der Sommerpause erste Erfahrungen auf einem Surfbrett gesammelt – allerdings nur in einem Pool mit künstlichen Wellen. Derweil spielten Thierry Neuville, Jari-Matti Latvala, Kris Meeke und Elfyn Evans lieber etwas Rugby. Diese Sportart ist in Australien ebenfalls sehr beliebt. Die beiden Briten Meeke und Evans sind selbst große Rugby-Fans und fiebern bereits dem Rugby World Cup entgegen, der in wenigen Tagen in Großbritannien beginnt.

In Coffs Harbour spielt Sport eine wichtige Rolle. Die Stadt organisiert zahlreiche Veranstaltungen – vom Triathlon über Läufe bis hin zu Rad- und Bootrennen. Seit 2011 gastiert auch die Topliga des Rallye-Sports in der Küstenstadt. Zuvor war der WM-Lauf lange Zeit in Perth im Westen des Landes beheimatet. 2009 schlug er dann die Zelte in Kingscliff im Bundesstaat New South Wales im Südosten Australiens auf. Doch hier machten Naturschützer dem Quertreiben der Rallye-Autos alsbald ein Ende.

Australien als Saisonfinale 2016?

Zwei Jahre später blieb die Veranstaltung zwar dem australischen Bundesstaat New South Wales treu, zog jedoch weiter südlich nach Coffs Harbour. Gerüchten zufolge soll die Rallye Australien im kommenden Jahr sogar als Saisonfinale dienen, um das Jahr mit einem Gala-Abend in Sydney zu beenden.

Nach dem Surf-Abenteuer begann am heutigen Dienstag wieder der Ernst des Rallyefahrer-Lebens. Bei der Recce stand zunächst die 50,80 Kilometer lange Wertungsprüfung „Nambucca“ auf dem Programm. Die Teams durften die Strecke zwei Mal mit einer Maximalgeschwindigkeit von 80 km/h abfahren, um den Aufschrieb zu erstellen. Neben den WM-Stars nutzte auch der junge Franzose Stéphane Lefebvre die Gelegenheit, um sich mit den WP der Rallye Australien vertraut zu machen. Nasser Al-Attiyah reist derweil direkt von der Rallye Libanon nach Australien. Dort fiel der schnelle Mann aus Katar nach einem Unfall bereits auf der ersten Etappe aus.

In diesem Jahr verzichtet der australische WM-Lauf auf die sogenannten Super Special-Prüfungen. Nach dem Shakedown gehen die Fahrer am Donnerstagabend während der Autogrammstunde auf Tuchfühlung zu ihren Fans. Danach folgt die offizielle Startzeremonie in der Innenstadt. Die erste der insgesamt 17 Wertungsprüfungen nehmen Ogier, Östberg und Co. dann am Freitagmorgen Ortszeit in Angriff.

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