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STIG BLOMQVIST: "Ich verspreche, dass ich nicht langsam fahre!"

Hochmotiviert geht der 55-jährige Ex-Weltmeister an den Start der diesjährigen Finnland-Rallye. Dort will er sehr guten Ergebnissen für Skoda einfahren.

Skoda Octavia WRC

Stig Blomqvist und sein Beifahrer Ana Goni werden neben Armin Schwarz/Manfred Hiemer und Bruno Thiry/Georges Biar bei der Finnland Rallye als drittes Skoda-Werksteam an den Start gehen.

 

Der 55-jährige Schwede arbeitete schon von 1994-97 mit Skoda zusammen und war maßgeblich an der Entwicklung des Felicia KitCar beteiligt, dem erfolgreichen F2-Auto, welches Blomqvist selber in den Jahren 1995 bis 1997 fuhr. Danach konnte Blomquist seine wertvollen Erfahrungen auch beim Aufbau des Vorläufers des aktuellen World Rally Cars einbringen. Für den Weltmeister von 1984 ist es daher eine besondere Freude dieses Auto bei der diesjährigen Finnland-Rallye zu fahren. "Ich habe wunderschöne Erinnerungen an meine Zusammenarbeit mit Skoda und die Möglichkeit jetzt den Octavia WRC zu fahren ist eine aufregende Gelegenheit. Ich hoffe das ich ein gutes Ergebnis für Skoda Motorsport einfahren kann."

 

[b]Ihre Zusammenarbeit mit Skoda besteht bereist seit Anfang der 90er Jahre. Wie hat damals alles begonnen? [/b]

"Durch meine Freundschaft mit Teamchef Pavel Janeba und wie so oft im Leben durch einige Zufälle. Anfang der 90er Jahre habe ich mit der Velimex-Skoda-Händlervereinigung in Ceska Lipa zusammengearbeitet. Dort arbeitete auch ein schwedischer Ingenieur, der mich bat nach Mlada Boleslav, welches nicht weit von Ceska Lipa entfernt ist, zu kommen und dort den Skoda Favorit zu testen. Das war in den Jahren von 1994-1995, damals bin ich zweimal bei der Bohemia Rallye zusammen mit Bernard Munster auf diesem Auto gestartet. Mit dem Skoda Felicia bin ich zweimal bei der RAC-Rallye in Großbritanien gefahren und habe dort 1996 sogar den dritten Rang erreicht. Es war eine Schande, dass ich Skoda nicht helfen konnte, den Titel in der Formel 2 zu holen.?

 

[b]Mittlerweile konnten Sie alle drei Rallyeautos von Skoda gefahren. Wie würden Sie die Fahrzeuge vergleichen? [/b]

"Der Felicia war sehr gut zu fahren, er war einfach zu beherrschen, er hat mir viel Spaß gemacht. Über das Octavia Kitcar kann ich nicht allzu viel sagen, denn ich bin es nur einmal im Vorfeld der Finnland-Rallye gefahren und es sich damals um das Testauto handelte, damals war das Fahrzeug noch brandneu und stand am Anfang der Entwicklung. Mit dem Octavia WRC hat Skoda den Aufstieg in die große Klasse geschafft, das Team hat jetzt eine Weltklasse-Maschine und die Leute honorieren diese Leistung.?

 

[b]Sie sind ein echter Rallye-Verteran. Wo fühlt sich der Umstieg von einem Formel 2-Auto auf die Gruppe N und nun in ein World Rally Car an? [/b]

"Ich muss schon sagen, dass ich mit zweiradangetriebenen Autos aufgewachsen bin. Deshalb weiß ich, wie man sie fährt und es bereitet mir immer noch eine große Freude, so ein Auto zu fahren. Aber ein World Rally Car ist das reinste Vergnügen. Es ist ein Auto, dass sehr gut funktioniert und alles macht, was man ihm sagt. Aber weil es so schnell ist, muss man ihm genau sagen, was man will. Gruppe N-Autos sind eine gute Lösung für junge talentierte Fahrer, eine Alternative zur Super 1600-Meisterschaft. Es wird oft gesagt, dass die Super 1600-WM finanziell attraktiver ist, aber dem ist nicht so. Und zweirandangetriebene Fahrzeuge sind nicht die Zukunft des Rallyesports, denn die 1600er Autos können jungen Fahrern nicht so viel Erfahrungen vermitteln wie Gruppe N-Autos. Denn abgesehen vom Allradantrieb haben Gruppe N-Autos ein ähnliches Gewicht wie World Rally Cars. Deshalb verstehe ich die Politik von Skoda, wenn sie sich nicht in der Super 1600 engagieren.?

 

[b]Wie bekannt ist die Marke Skoda in Ihrem Heimatland Schweden? [/b]

Zweifellos ist Skoda ein bekannter Hersteller, besonders in Hinblick auf die sportliche Tradition der Marke. Aber das WRC-Projekt wird meines Erachtens ein wenig unterschätzt, das dürfte sich nach den hervorragenden Ergebnisse von Armin in Kenia geändert haben. Jeder weiß jetzt das der Octavia gut ist und ständig weiterentwickelt wird.

 

[b]Wie kam es zur Idee, dass Sie in Finnland für Skoda starten werden?[/b]

"Ich habe mit meinem Beifahrer Ana überlegt, was wir in Finnland machen. Denn dort sind viele starke Skandinavier mit Gruppe A-Autos und uns war klar, dass wir mit einem Gruppe N-Lancer nicht weit nach vorn kommen würden. Deshalb habe ich mit Pavel Janeba darüber gesprochen, einen Skoda zu mieten. Jetzt haben wir eine Lösung gefunden, die uns allen entgegen kam. Und zu guter letzt wollte Ana eine Menge Spaß haben, ich denke mit dem Octavia WRC werden wir diesen haben!"

 

[b]Sie sind nicht einzige Alt-Star, der in Finnland starten wird. Hat der Start von Markku Alen Sie zusätzlich motiviert? [/b]

"Darauf können Sie wetten! Als wir wussten, dass Markku in Finnland starten würde, war uns klar, wir müssen auch ein World Rally Car bekommen. Wenn Sie mich jetzt fragen, ob ich ihn schlagen kann ? dann sage ich yeah, ich hoffe ich kann es. Lassen Sie mich keine Ergebnisse vorhersagen. Aber ich verspreche, dass ich nicht langsam fahren werde.?

 

[b]Ihr Start im Skoda Octavia ist ein einmaliger Einsatz. Was macht der Weltmeister des Jahres 1984 sonst? [/b]

"Ich verbringe viel Zeit in Schweden. Ich lebe in Orebro, was zwischen Göteborg und Stockholm liegt. Ich habe dort eine kleine Werkstatt, wo wir einem jungen talentierten Fahrer helfen, seinen Formel Ford vorzubereiten. Damit kann man sehen das Motorsport noch immer das Wichtigste in meinem Leben ist.?

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