Weltmeister Sebastien Ogier kämpfte in den vergangenen Monaten vehement für eine Änderung der Startreihenfolge und wenn der Franzose sich nicht dazu äußerte, blies sein Ex-Chef Jost Capito ins selbe Horn. Volkswagen wollte unbedingt eine Überarbeitung der Regel erreichen, denn der Nummer-1-Polo wurde dadurch gezielt benachteiligt.
„Ich kann das nicht verstehen, denn es gibt bessere Lösungen“, sagte Ogier. „Die jetzige Regel ist einer Weltmeisterschaft nicht würdig und sie ist nur dazu da, um einen bestimmten Fahrer einzubremsen.“
Die Verantwortlichen in der Rallye-WM nahmen die Kritik zur Kenntnis, sahen aber auch, das ihnen die jetzige Startreihenfolge eine Vielzahl von unterschiedlichen Siegern und spannende Rallyes bescherte. Hinter den Kulissen wurden dennoch Alternativen diskutiert, aber am Ende scheint man offenbar doch der Meinung, alles so zu lassen, wie es im Moment ist.
Die FIA und der WM-Promoter hoffen durch die Verlegung der Rallye Korsika in den April den Nachteil für den WM-Spitzenreiter zu entschärfen in dem man die lange Reihe von Schotterläufen durchbrochen hat. Auf Asphalt hat der erste Fahrer auf der Strecke einen klaren Vorteil, weil die Prüfungen noch sauber sind und einen konstanten Griplevel bieten. Außerdem will der Weltverband zunächst das neue Kräfteverhältnis mit den 2017ern Autos abwarten, ehe man sich erneut mit dem Thema beschäftigt.
Vorschlag von Paddon
Hayden Paddon, der nicht immer Ogiers Meinung teilte, steht beim Thema Startreihenfolge auf der Seite des Weltmeisters. „Auch ich halte die aktuelle Regelung für ungerecht und falsch“, sagt der Hyundai-Pilot und wartet einmal mehr mit einem konkreten Vorschlag auf. „Ich würde am ersten Tag nach dem Tabellenstand starten. Am zweiten nach dem aktuellen Rallyeergebnis, dann sehen die Zuschauer auch wer gerade vorne liegt. Am dritten Tag würde ich schon wegen der Spannung und dem Fernsehen die Startreihenfolge der Spitze umdrehen. Das System wäre gerechter und jeder könnte es nachvollziehen. Aber das steht nicht in meiner Macht. Deshalb nehme ich wie es kommt.“
GALERIE: Rallye Korsika
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