VW bei Rallye Deutschland

Starkes Ergebnis, aber auch Ausfall

Jubel bei Volkswagen: Sebastien Ogier ist erneut unschlagbar in seiner Klasse und sichert sich mit dem sechsten Gesamtrang das bisher beste Ergebnis eines S2000-Autos überhaupt. Andreas Mikkelsen holt als erster S2000-Pilot Punkte in der Power-Stage. Nur Sepp Wiegand erreicht das Ziel nicht.

<strong>PECH:</strong> Sepp Wiegand erwischte am Sonntagmorgen eine Betonkante und zerstörte dabei den Querlenker seines Skoda

„Eine hervorragende Leistung unseres gesamten Teams und der drei Crews – alle Jungs haben eine ganz starke Leistung geboten an diesem Wochenende“, zeigte sich Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito mehr als zufrieden. „Auch wenn wir durch die prominenten Ausfälle im WRC-Feld profitiert haben, mindert das den Auftritt in keiner Weise. Ogier und Mikkelsen haben ein konstant hohes Tempo vorgelegt. Und auch Sepp Wiegand hat bis zu seinem Ausfall einen klasse Job gemacht, gerade wenn man bedenkt, welch hohe Erwartungen ein deutscher Fahrer bei seiner Heimrallye erfüllen muss.“

 

Auf den 15 Wertungsprüfungen dominierte Sebastien Ogier die kleinere S2000-Klasse am Steuer seines Skoda Fabia einmal mehr. Der Franzose holte sich elf WP-Bestzeiten in der Klasse und war am Ende wieder schneller als viele leistungsstärkere WRC-Autos. „Ich bin super zufrieden mit dem Ergebnis, die Deutschland-Rallye ist eine der schwersten Asphalt-Rallyes im Kalender“, freute sich Ogier. „In den Weinbergen und auf der Panzerplatte haben Julien und ich einen fast perfekten Rhythmus gefunden. Nur etwas mehr Leistung wäre schön, deshalb kann ich es kaum erwarten, wenn wir hier mit dem Polo nächstes Jahr starten.“ 

 

Auch Andreas Mikkelsen war glücklich mit dem siebten Platz, seinem bislang besten Ergebnis mit einem S2000-Auto in der Rallye-Weltmeisterschaft: „Ein phantastisches Wochenende für unser Team. Ich habe versucht, nicht allzu viel auf Ogier zu verlieren und ich denke, mein Speed war gut an diesem Wochenende. Der Michelin-Reifen, der in der WRC auf Asphalt gefahren wird, war neu für mich“, meinte der aktuelle Champion und Tabellenführer der Interkontinentalen Rallye Challenge. Grandios seine Leistung bei der abschließenden Prüfung rund um die Porta Nigra, wo der Norweger als erster S2000-Pilot überhaupt den Sprung unter die Top Drei schaffte und einen extra Punkt einheimste.

 

Wiegand mit Unfall am Sonntag

 

Pech hatte der Jüngste im Volkswagen Team Sepp Wiegand. Den 21-jährigen Lokalmatador erwischte es gleich zu Beginn der 13. WP "Dhrontal" – Aufhängungsschaden vorn rechts bei Kilometer sechs: „Wir waren bis dahin gut unterwegs als es bei einer engen Rechtskurve plötzlich einen Schlag getan hat“, so Wiegand. "Nach dem späteren Besichtigen dieser Stelle wissen wir, dass ich an einer im Gras versteckten Betonkante hängen geblieben bin. Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß.“ Und Co-Pilot Timo Gottschalk weiter: „Die Rallye ging schon schwierig los, ohne Shakedown sind wir ins kalte Wasser gesprungen. Wir haben dann aber recht schnell ein gutes Tempo gefunden.“ Dass die Enttäuschung nicht allzu lange andauerte, dafür sorgten die Fans: „Wahnsinn, so viel Unterstützung wie hier habe ich noch nie erlebt. Als wir über die Panzerplatte gefahren sind, habe ich die ganzen Flaggen und Banner mit Sprüchen gesehen. Das war Gänsehaut pur“, gab der junge Zwönitzer hinterher ergriffen zu.

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