Der Ausrutscher von Sebastien Loeb auf WP9 war ein klarer Warnhinweis. Auch der Weltmeister fuhr in Argentinien am Limit, angestachelt von seinem finnischen Teamkollegen Mikko Hirvonen, der ihm dicht auf den Fersen war.
Citroën-Sportchef Yves Matton griff am Mittag zum ungeliebten Mittel der Stallorder und wies beide Fahrer an, ihrer Positionen zu halten und die Doppelspitze nicht mehr zu gefährden. „Ich habe mit beiden gesprochen und sie haben es ebenfalls als beste Lösung empfunden“, so der Belgier. „Es ist ein wenig hart für Mikko, vor allem nach der Geschichte in Portugal. Aber ich hoffe er wird mit uns gemeinsam bald ganz oben auf dem Podium stehen.“
Hirvonen zeigte sich einsichtig: „Nach Portugal ist es wichtig für uns, so viele Punkte wie möglich zu holen. Es wäre schön gewesen weiterzukämpfen, aber ich verstehe die Entscheidung und muss meine Aufgabe erfüllen, maximale Punkte einzufahren.“ Loeb, der mit 7,8 Sekunden Vorsprung am Ende des zweiten Tages vorne bleibt, meinte: „Die Entscheidung ist zwar gefallen, aber wir müssen zunächst erst einmal ins Ziel kommen. Der Kampf war interessant und es muss für Mikko frustrierend sein. Aber wir beide verstehen die Entscheidung des Teams.“
Ford-Aushilfe Dani Sordo fing sich auf der letzten Tagesprüfung noch einen Reifenschaden ein, liegt aber mit 1:48.3 Minuten Rückstand weiter auf Rang drei der Gesamtwertung. Hinter ihm folgen die beiden Ford-Privatiers Mads Östberg und Martin Prokop auf den Plätzen vier und fünf. Sebastien Ogier und Andreas Mikkelsen stacheln sich im VW-internen Duell so sehr an, dass sie am Ende der zweiten Etappe nur 5,7 Sekunden voneinander getrennt auf der sechsten und siebten Position liegen. „Dieser Zweikampf macht wirklich Spaß“, sagte Mikkelsen, der Ogier auf WP12 vorbeiziehen lassen musste. „Aber wir wissen, dass wir dabei keinen Ausfall riskieren dürfen.“
Am Nachmittag konnte sich Citroen-Youngster Thierry Neuville an Mini-Pilot Armindo Araujo vorbeischieben und ist jetzt Achter. Extrem stark zeigte sich auch Petter Solberg, der wie Neuville nach seinem gestrigen Ausfall unter Rallye-2-Regel zurückkehrte. Der Norweger setzte im zweiten Teil der Etappe drei Bestzeiten in Folge und liegt mit nur noch sechs Zehnteln Rückstand knapp hinter Araujo auf Platz 10. Nach Überhitzungsproblemen musste der zweite Mini-Werkspilot Paulo Nobre vor WP10 vorzeitig aufgeben. Ex-Europameister Armin Kremer hatte ebenfalls vorzeitig Feierabend. Auf der dritten Tagesprüfung landete er neben der Strecke. Das Auto wurde dabei nicht beschädigt, einem Restart am Sonntag steht nichts entgegen.
Zum Abschluss des heutigen zweiten Tages wird um 0:50 Uhr (MEZ) erneut die 6,4 Kilometer lange Zuschauerprüfung in Cordoba gefahren.