Mit 34:48.6 Minuten holt sich Märtin auch die letzte Bestzeit der heutigen zweiten Etappe und verkürzt den Rückstand auf Spitzenreiter Sebastien Loeb auf nur noch 43.2 Sekunden. Am Morgen mußte der Ford-Pilot noch eine Zeitstrafe von 30 Sekunden verkraften, die ihn zunächst auf Rang drei abrutschen ließ. Doch mit einem wahren Zeitenfeuerwerk kämpfte sich der Este wieder nach vorn.
"Aus eigener Kraft werden wir Sebastien nicht mehr einholen können. Aber wir fahren so schnell wie möglich und holen uns ein paar Sekunden wieder zurück. Unsere Zeiten waren sehr gut", freute sich Märtin am Abend. "Unser Auto läuft sehr gut und wir können nur auf einen Fehler von Sebastien hoffen."
Ob sein Wunsch auf der morgigen Schlußetappe in Erfüllung geht, bleibt abzuwarten. Lediglich einen kleinen Ausrutscher leistete sich der Spitzenreiter heute. "Ich habe einen kleinen Fehler auf der ersten Prüfung gemacht, als ich den Motor in einer Haarnadelkurve abwürgte", meinte Sebastien Loeb. "Wir führen, aber Markko attackiert sehr stark. Deshalb muss ich konzentriert bleiben und darf meine Konzentration nicht verlieren."
Auf dem dritten Rang kann sich Weltmeister Marcus Grönholm festsetzen. Mit dem anvisierten Premierensieg auf Asphalt wird es wohl auch diesmal nichts werden, denn die Pace der beiden Spitzenleute kann der Peugeot-Pilot nicht mitgehen. "Sebastien und Markko sind einfach zu schnell. Wir attackieren zwar, gehen aber kein unnötiges Risiko ein", erklärte der Finne.
Spannend wird es dagegen im Kampf um die vierte Position zwischen Carlos Sainz und Gilles Panizzi. Nur 16.8 Sekunden trennen die beiden Kontrahenten und der Peugeot-Pilot kam am heutigen Tag immer besser in Fahrt. "Dies war ein arbeitsreicher Tag für uns. Wir haben viel an der Abstimmung verbessert und immer wieder einige Zehntelsekunden gefunden", erklärte Panizzi. "Die letzten Prüfungen waren sehr gut, doch der Rückstand nach vorne ist bereits groß. Hier rechnen wir uns nicht mehr viel aus, doch wir arbeiten bereits intensiv für die nächsten beiden Asphalt-Rallyes auf Korsika und in Spanien."
Völlig von der Rolle zeigt sich weiterhin WM-Leader Richard Burns. "Es ist nicht mein Wochenende, am liebsten würde ich aufgeben", so der Brite. Im Moment belegt er den neunten Gesamtplatz, mit einem Rückstand von 1:05 Minuten zum ersten Punkterang. "Ich finde hier einfach nicht meinen Rhythmus. Ich kann mich an keine Rallye erinnern, die ähnlich schlecht lief." - "Dies ist das erste Mal, dass bei dieser Veranstaltung zu keinem Zeitpunkt ein 206 WRC geführt hat", ärgerte sich Teamchef Corrado Provera.