Rallye Türkei

Sprung ins kalte Wasser bei heißen Temperaturen

Seit langer Zeit steht eine komplett neue Veranstaltung auf dem Programm der Rallye-Weltmeisterschaft. Eine besondere Herausforderung in der Endphase der Saison, vor allem für die Titelverteidiger Sebastien Ogier und M-Sport.

In Griechenland testete M-Sport für die Rallye Türkei - Foto: Konstantinos Sfitis

Bereits zwischen 2003 und 2010 hat die Rallye Türkei sechsmal den WM-Kalender bereichert, wurde seinerzeit aber in der östlicher gelegenen Provinz Antalya rund um Kemer mit dem Taurusgebirge im Hintergrund ausgetragen. Bei Ford denkt daran gerne zurück: 2006 und 2008 holte man mit dem Focus WRC jeweils Doppelsiege. Daran möchte M-Sport in der Endphase der laufenden Saison gerne anknüpfen, um die Weichen in Richtung Titelverteidigung zu stellen.

„Es ist lange her, dass uns die Rallye-WM mit einer komplett neuen Veranstaltung konfrontiert", erläutert M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson. „Ich denke, uns steht ein wirklich interessantes Rallye-Wochenende bevor. Wir hatten zwar bereits Gastspiele in der Türkei, doch die fanden in einer ganz anderen Region statt. Für die Teams sowie die Fahrer und Beifahrer ist alles neu: Wir können noch auf keinen Datenschatz zurückgreifen, auch die Crews fangen mit ihrem Aufschrieb bei Null an. Ich bin gespannt, wer diese besondere Aufgabe am besten meistert.“

Zur Vorbereitung hat M-Sport viertägige Testfahrten in Griechenland anberaumt und dort Schotterpisten unter die Räder genommen, die ähnliche Bedingungen boten wie der bevorstehende WM-Lauf. Zugleich genießt das Team den Vorteil, bei der Wahl der Chassis freie Hand zu haben, und greift für die Rallye Türkei - die mit signifikant geringeren Durchschnitts- und Höchstgeschwindigkeiten aufwartet als zuvor die WM-Läufe in Finnland und Deutschland – wieder auf den Ford Fiesta WRC in der vorherigen Aerodynamik-Konfiguration zurück.

"Die Rallye Türkei wird interessant, denn niemand weiß wirklich genau, was uns erwartet", so Sebastien Ogier. "Seit langer Zeit steht uns wieder einmal eine komplett neue Veranstaltung bevor, und da hilft es uns auch nicht, dass wir 2010 schon einmal in diesem Land einen WM-Lauf absolviert haben - am kommenden Wochenende wird alles ganz anders sein. Beim Abfahren der Prüfungen steht uns viel Arbeit bevor, denn Julien (Ingrassia) muss für jeden einzelnen WP-Kilometer einen ganz neuen Aufschrieb erstellen. Das ist eine spannende Herausforderung, auf die ich mich aber freue.“ 

Rund um das Rallye-Zentrum in der Mittelmeer-Küstenstadt Marmaris warten auf die Teilnehmer 17 Schotterprüfungen mit einer Länge von insgesamt 312,44 Kilometer.

„Wir haben uns das bestmögliche Resultat zum Ziel gesetzt, aber der lose Schotter, der uns am ersten Tag als zweites Fahrzeug auf der Strecke erwartet, macht es nicht leichter. Viele ziemlich schnelle Konkurrenten, die nach uns kommen, werden von freigefahrenen Spuren profitieren. Wichtig für uns ist, speziell auf der ersten Schleife am Freitagmorgen nicht den Kontakt zur Spitze zu verlieren - danach schauen wir dann weiter“, meinte Ogier abschließend.

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