Spanien nach WP12: Doppelter Tiefschlag für Hyundai

Entsetzen bei Hyundai. Dani Sordo und Andreas Mikkelsen treffen auf der zwölften Prüfung den gleichen Steinbrocken und müssen ihre i20 WRC wegen einer gebrochenen Lenkung abstellen. Sordo war zu diesem Zeitpunkt starker Zweiter und Mikkelsen lag auf dem sechsten Rang. Der einzig verbliebene Hyundai-Pilot in den Top-10 ist der fünftplatzierte Thierry Neuville. Für das Team ein empfindlicher Rückschlag im Kampf um die Markenwertung, zumal Konkurrent M-Sport mit Sebastien Ogier und Ott Tänak zwei Fahrer auf dem Podium hat.

An der Spitze der Rallye Spanien behauptet sich weiterhin Kris Meeke. „Ein guter Tag für uns“, freute sich der Citroën-Pilot, dem allerdings keine weitere Bestzeit gelang. „Darum ging es auch nicht, wir wollten auf keinen Fall irgendeine Dummheit machen.“ Die zweite Etappe wird mit der kurzen Zuschauerprüfung in Salou abgeschlossen, für Meeke ist es eine besondere Herausforderung: „In Deutschland habe ich mich ja bei so etwas nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Also müssen wir konzentriert bleiben.“

Aus der Traum: Dani Sordo muss seinen Hyundai abstellen

Auch wenn bei M-Sport keiner das Wort „Stallregie“ in den Mund nehmen will, so muss sich Teamchef Malcolm Wilson beim aktuellen Stand der Dinge Gedanken machen. Ogier und Tänak trennen lediglich eine Zehntel und jeder hat noch Titelchancen. „Deshalb wird es morgen noch einmal richtig zur Sache gehen“, kündigte Ogier an und hofft, dass er das Fahrverhalten seines Fiesta WRC am letzten Tag in den Griff bekommt. Tänak plagten heute ganz andere Sorgen. In der Mittagspause musste plötzlich das Getriebe getauscht werden und M-Sport griff auf die Schottervariante zurück, die am Freitag benutzt wurde. „Das ist nicht optimal, aber besser als gar nichts“, gab sich Tänak gewohnt wortkarg.

Während Toyota-Pilot Juho Hänninen als Vierter ungeahnte Asphaltqualitäten aufblitzen lässt, war Neuville froh, überhaupt in Richtung Tagesziel zu kommen. Am Morgen hatte ein Hydraulikleck zu einem Abflug auf der Verbindungsetappe(!) geführt und die daraus resultierende Zeitstrafe von 30 Sekunden warf der Belgier weit zurück. Doch Neuville gab nicht auf, fand später endlich die passende Abstimmung seines Autos und kündigte für das Finale fast schon trotzig an: „Noch ist es nicht vorbei.“

In der WRC2 war Skoda-Werkspilot Jan Kopecky heute klar schnellster Fahrer, dennoch muss sich der Tscheche mit dem zweiten Platz hinter Teemu Suninen (Ford) begnügen, weil er gestern in der Staubfahne von WRC-Privatier Jourdan Serderidis jede Menge Zeit verlor. Der Spanier Nil Solans krönte sich unterdessen zum neuen Junior-Weltmeister und führt diese Wertung auch beim Heimspiel an. Julius Tannert kann sich auf den dritten Platz verbessern. Auch für Rallye-Journalist Reiner Kuhn ging es weiter aufwärts, er belegt im Ford Fiesta R2T den 42. Rang in der Gesamtwertung.

Am Sonntag erwartet die Fahrer eine besondere Herausforderung. Die Teams müssen einen Zeitraum von sechs Stunden und eine Distanz von 74,6 WP-Kilometern ohne zwischenzeitlichen Service absolvieren. Das richtige Reifenmanagement dürfte hierbei eine wichtige Rolle spielen. Morgenmuffel dürften übrigens im Nachteil sein: Die erste Prüfung steht bereits um 7 Uhr auf dem Programm.

Zwischenstand nach WP12

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