WM 2017

Sorgt Test-König Toyota für die nächste Überraschung?

Kein anderes Team testet so viel wie Toyota. Auch für die Rallye Schweden wurden bereits fleißig Kilometer abgespult und nach dem geglückten Einstieg in die Weltmeisterschaft wird beim Winterklassiker ein Podiumsplatz ins Visier genommen.

Jari-Matti Latvala
Jari-Matti Latvala beim Schweden-Test - ©Tuomas Töyry

Ist der Standortnachteil in Wirklichkeit ein Vorteil? Tommi Mäkinens Idee, ein WM-Team in seiner finnischen Heimat Puuppola aufzubauen, sorgte bei der Bekanntgabe für viel Kopfschütteln. Die Kritiker sahen Probleme bei der Infrastruktur und glaubten nicht daran, dass sich Spitzentechniker nach Finnland locken ließen. Aber Mäkinen setzte seinen Plan in die Tat um und als sein Team bei der Rallye Monte Carlo den zweiten Platz holen konnte, war die erste große Überraschung des Jahres perfekt.

Doch schon ein paar Tage zuvor hatte Toyota für Erstaunen gesorgt. Fast 18.000 Testkilometer spulte das Team während der Entwicklung des Yaris WRC ab. Dabei führte die Reise nicht nur zu den bekannten Orten in Südeuropa, wo auch die anderen Hersteller ihre Autos ausprobieren, Toyota testete auch und vor allem in Finnland auf einem eigenen Areal. Ein Trick, den bereits Volkswagen anwandte, als man das strenggeheime Konzerngelände Ehra-Lessien bei der FIA als offizielle Teststrecke anmeldete und dort ungestört Kilometer schrubbte.

Toyotas Vorteil: Die Rallye-WM wird vorwiegend auf unbefestigten Pisten ausgetragen. Deshalb ist sich Mäkinen sicher, dass mit seiner Mannschaft auch im weiteren Saisonverlauf zu rechnen ist. „Wir haben zu Beginn fast ausschließlich auf Schotterpisten getestet und wechselten erst im Herbst auf Asphaltstraßen.“ Topfahrer Jari-Matti Latvala bläst ins gleiche Horn: „Noch habe ich nicht wirklich Schotter getestet, aber nach allem was ich von Juho (Hänninen) und den Ingenieuren weiß, müssen wir uns nicht verstecken. Jedenfalls hatten sie viel mehr Respekt vor dem direkten Vergleich auf Asphalt.“ 

Vorbereitung auf Schweden

Auch in dieser Woche ist Toyota in Finnland schon wieder fleißig am Testen. Jari-Matti Latvala, der sich seit seinem Abgang von Volkswagen intensiv an den Yaris gewöhnt und schon vor der ‚Monte’ zwölf Testtage absolvierte, arbeitet nun am Setup für die Rallye Schweden. Schon beim ersten Test auf Schnee war Latvala mit dem Auto sehr zufrieden, wie Mäkinen stolz erklärt: „Und nachdem was wir in Monte-Carlo gezeigt haben, sollten wir um eine Podiumsplatzierung in Schweden kämpfen können.“

Latvala bleibt etwas zurückhaltender: „Schweden ist eine ganz andere Rallye als die Monte. Jeder kennt nun sein Auto und weiß wie er es noch einen Tick besser vorbereitet. Neben Sebastien Ogier zähle ich vor allem Thierry Neuville, aber auch Ott Tanäk und Kris Meeke zu den Topfavoriten. Mit einer Top-5-Platzierung wäre ich sehr zufrieden. Wir brauchen noch etwas Zeit. Aber ich bin mir sicher, dass wir bald konstant um die Podiumsplätze und hoffentlich auch um Siege mitkämpfen.“

<iframe src="https://www.facebook.com/plugins/video.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Fnettirabbi%2Fvideos%2F1252770261481080%2F&amp;show_text=0&amp;width=645" width="645" height="363" style="border:none;overflow:hidden" scrolling="no" frameborder="0" allowtransparency="true" allowfullscreen="true"></iframe>

« zurück