Rallye Deutschland nach WP11

Sordo holt auf - Latvala im Glück

Am Morgen der dritten Etappe kann Dani Sordo seinen Rückstand auf die Spitze weiter verringern. Jari-Matti Latvala hatte auf dem ersten Durchgang über die berühmte „Panzerplatte“ Glück. Ein Hinkelstein-Treffer blieb ohne Folgen. Der Finne liegt weiterhin vorn.

<strong>SCHNELL:</strong> Dani Sordo verkürzt am Samstagmorgen den Rückstand auf Spitzenreiter Jari-Matti Latvala

Die ersten beiden Prüfungen der heutigen Etappe waren nur eine Aufwärmübung, ab 10:29 Uhr wurde es ernst. Zum ersten Mal stand die berühmt berüchtigte „Panzerplatte“ auf dem Programm der Rallye Deutschland, die legendäre 41-Kilometer-Prüfung, die jedem Piloten gehörig Respekt einflößt.

 

Für Jari-Matti Latvala wäre die Rallye auf dem Militärgelände in Baumholder beinahe zu Ende gewesen. Im letzten Streckenabschnitt streifte der Finne einen der gewaltigen Hinkelsteine, die als Panzersperre entlang der Strecke vergraben sind. „In einer Linkskurve im Wald war es sehr rutschig und ich verlor etwas den Grip, rutschte weit nach außen und traf einen Hinkelstein. Wir hatten in dieser Situation wirklich viel Glück, das Auto ist ok“, atmete Latvala im Ziel von WP11 tief durch. Trotz des Missgeschicks bleibt der VW-Pilot weiterhin in Führung und kann sich wieder ein Stück von seinem Verfolger Thierry Neuville (Ford) absetzen. „Wir haben zu Beginn zu sehr auf unsere Reifen geachtet. Als ich von Latvalas Ausrutscher hörte, habe ich zugelegt, aber da war es schon zu spät“, sagte der Belgier.

 

Zulegen muss Neuville sowieso, denn von hinten drückt Dani Sordo. Der Citroën-Pilot verkürzte seinen Rückstand deutlich und liegt nur noch 23.8 Sekunden hinter Spitzenreiter Latvala zurück. „Am Ende verlor ich ein bisschen Zeit, aber ich bin sehr glücklich“, freute sich Sordo im Ziel der 'Penzerplatte' über den gelungenen Samstagvormittag. Hinter ihm belegen Mikko Hirvonen und Mads Östberg die weiteren Plätze, allerdings mit deutlichen Abständen. Immerhin erlebte Östberg ein besonderes Highlight auf der bekannten Sprungkuppe 'Gina' als er den weitesten Satz hinlegte „Ich habe gleich mit Jonas (Andersson, Beifahrer) geschimpft, den ich habe ihn gefragt, ob ich Vollgas drüber fahren soll und er meinte, ‚Es ist deine Entscheidung!’ – wir Fahrer wählen aber immer die Vollgas-Variante! Ein großer Sprung macht jederzeit Spaß, aber dieser war ein wenig zu enthusiastisch. Die Landung war so heftig, dass unser Getriebe eigenständig schaltete“, meinte Östberg. 

 

Schnellster Fahrer auf der Panzerplatte war Sebastien Ogier, der mit 23:33.8 Minuten die Bestzeit setzte. Allerdings spielt der Franzose in der Gesamtwertung keine Rolle mehr, nachdem er gestern nach einem Fahrfehler vorzeitig aufgeben musste. „Ich mag diese Prüfung. Mit etwas mehr Grip, könnte es perfekt sein“, meinte Ogier, der zugab, nach dem Aufstehen keine große Lust auf Rallye gehabt zu haben „Für mich war es heute Morgen schwer, die nötige Motivation zu finden. Dann haben wir uns entschieden, einen guten Rhythmus zu finden und für die nächsten Asphalteinsätze zu üben. Andernfalls wäre es verdammt langweilig geworden.“

 

WRC2: Evans setzt Kubica unter Druck

 

Spannend geht es auch in der WRC2 zu. Spitzenreiter Robert Kubica (Citroën) büßte erneut Zeit ein und Verfolger Elfyn Evans (Ford) liegt nur noch 1.4 Sekunden hinter ihm. „Die heutigen Prüfungen sind nicht gut für uns, es gibt zu viele enge Kurven“, sagte Kubica, der durch seine verletzte Hand eingeschränkt in den Bewegungen ist. „Ich will mich aber nicht beschweren, auf dieser Prüfung haben wir gebrauchte Reifen benutzt, denn wir müssen uns ein paar aufheben für den Fall das es regnen wird. Das hat sich gegen Ende etwas gerächt.“

 

Im Duell der Skoda-Piloten musste Sepp Wiegand vorerst Hayden Paddon den Vortritt lassen und liegt zur Tageshalbzeit 9.6 Sekunden hinter dem Neuseeländer zurück. Pech hatte Armin Kremer (Ford), der durch eine gebrochene Antriebswelle hinten links erneut Zeit verlor. Noch härter erwischte es Nasser Al-Attiyah, der auf der Panzerplatte liegen blieb, nachdem er eine Spurstange seines Ford Fiesta WRC an einem Hinkelstein beschädigt hatte.

 

Die Bedingungen sollen sich am Nachmittag weiter verschärfen, wenn eine Regenfront über das Rallyegebiet zieht. Die zweite Schleife der heutigen Etappe beginnt um 14:25 Uhr mit „Stein&Wein 2“.

  

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