Rallye Finnland

Solberg und Ouninpohja

Erstmals seit 2007 zählt in diesem Jahr die berühmte Wertungsprüfung "Ouninpohja" wieder in voller 33-Kilometer-Länge zum Programm der Rallye Finnland – ein Klassiker, den viele für die aufregendste WP überhaupt halten und auf dem Petter Solberg seit 2004 die Bestzeit hält. Entsprechend groß ist dessen Vorfreude.

<strong>VORFREUDE:</strong> Petter Solberg will sich auf "seiner" Prüfung Ouninpohja nicht die Butter vom Brot nehmen lassen

Einmalig. Atemberaubend. Spektakulär. Geht es um Ouninpohja, so überhäufen sich die Fahrer mit Superlativen. "Es ist die ultimative Prüfung", sagt Petter Solberg und fiebert dem Start der Rallye Finnland am kommenden Donnerstag entgegen.

 

"Dieser WM-Lauf wird auf Strecken wie ,Ouninpohja‘ entschieden", ist sich der 37-jährige Norweger sicher. "Sie sind eine unheimliche Herausforderung und sehr sehr schwierig zu fahren. Die Geschwindigkeiten liegen so hoch, wer auf den Kuppen eine falsche Linie erwischt, für den ist die Rallye mit einiger Sicherheit beendet. ,Ouninpohja‘ perfekt zu meistern, ist ein unglaubliches Gefühl – eine Mischung aus Erleichterung, enormem Stolz und purem Glücksempfinden."

 

Während sein Teamkollege Jari-Matti Latvala am Freitag und Samstag testete, saß Solberg am Mittwoch und Donnerstag am Steuer des Fiesta RS WRC und berichtete von einem der „besten Tests aller Zeiten“. Entsprechend gut ist die Stimmung im Ford-Team.

 

Zu der besonderen Charakteristik der Rallye Finnland zählen die zahllosen Kuppen, auf denen die gut 300 PS starken Turbo-Allradler zu teilweise extrem weiten Flügen ansetzen – eine Besonderheit, die viel Erfahrung, einen präzisen Aufschrieb und eine ganz spezielle Fahrtechnik verlangt. "Wenn du mit Tempo 180 auf eine Kuppe zufährst, musst du vor dem Abheben Geschwindigkeit rausnehmen", erläutert Latvala, der in Finnland traditionell zu den besonders furchtlosen Auto-Weitwerfern zählt. "Wenn du zu schnell bist, drückt die Aerodynamik die Heckpartie nach unten, während die Front weiter steigt – was sich spätestens beim Landen zum Problem auswachsen kann. Besser ist es, vor der Kante kurz zu bremsen, eventuell sogar einen Gang zurückzuschalten und dann unter voller Beschleunigung über die Kuppe zu gehen. Bremsen während des Absprungs ist ganz schlecht, weil das Fahrwerk dann einfedert und nicht mehr frei ist – auch dies führt beim Aufsetzen zu Schwierigkeiten."

 

Viel Action in kurzer Zeit

 

Bereits am kommenden Donnerstag (1. August) rollen die ersten World Rally Cars in der mittelfinnischen Rallye-Metropole Jyväskylä über die Startrampe, bevor die ersten drei WP in der Nähe des Wintersportzentrums von Lahti auf dem Plan stehen. Am Freitag und Sams-tag konzentriert sich das Geschehen dann ganz auf die Region rund um den Start- und Ziel-ort sowie den Service-Park auf dem Messegelände "Paviljonki".

 

Die zweite Etappe umfasst neun weitere Prüfungen, darunter auch die sogenannte "Super Special Stage" auf der Pferderennbahn von Killeri als abendliches Highlight. Am Samstag folgen sechs weitere WP, wobei gleich zwei Durchgänge über die 33 Kilometer von "Ouninpohja" einen spektakulären Schlusspunkt setzen – zumal "Ouninpohja 2" als "Power Stage" gewertet wird. Dies bedeu-tet: Die drei schnellsten Teilnehmer werden hier mit bis zu drei WM-Sonderpunkten belohnt. Insgesamt hält die diesjährige Rallye Finnland 18 Wertungsprüfung über insgesamt 303,52 Kilometern bereit.

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