Akropolis - WP6

Solberg mit großem Vorsprung

Die Taktikspiele der Konkurrenten ermöglichten Petter Solberg seine Führung am Ende des ersten Tages auf fast eine Minute auszubauen.

<strong>VORN:</strong> Petter Solberg führt die Akropolis-Rallye deutlich an

Petter Solberg war einigermaßen überrascht. "Warum machen die das?", fragte er die Reporter im Ziel der sechsten Prüfung. Gerade war der Norweger aufgeklärt worden, dass die Konkurrenz absichtlich gebremst habe, um eine vermeintlich bessere Startposition für den zweiten Tag zu bekommen. Solberg war stattdessen voll auf dem Gas geblieben und führt die Rallye nun mit 51.9 Sekunden an. "Und dabei bin ich lange Zeit hinter Jari-Matti hergefahren, was nicht gut war. Er hätte auch mal anhalten können. Aber unser Vorsprung ist gut", erklärte Petter.

 

Latvala bremste ein Schaden am Frontdiff ein, er quälte sich mit Heckantrieb über die abschließende Prüfung und fiel auf Rang acht zurück. "Rund 500 Meter vor dem Start merkte ich, dass etwas nicht in Ordnung ist", schilderte der Finne. "Ich vermutete zunächst ein Problem mit dem hinteren Differenzial, doch dann bemerkte ich den Defekt am vorderen Diff. Ich hatte keine Zeit mehr irgendetwas zu tun."

 

Nicht nur die Probleme Latvalas, auch die Taktik von Sebastien Ogier und Mikko Hirvonen spülten Sebastien Loeb plötzlich auf Rang zwei nach vorn. Er liegt trotz eines Reifenschadens zu Beginn der zweiten Schleife knapp vor den beiden Verfolgern, die sich durch die spätere Startposition einen Vorteil am Samstag erhoffen. "Als Zweiter mit diesem Rückstand auf Petter losfahren zu müssen ist ein Problem", urteilte Loeb. Die Fahrt des Franzosen wird vor allem Hirvonen im Auge behalten. "Ich muss zusehen, dass wir Loeb so viele Punkte wie möglich wegnehmen. Das hat Priorität und nicht etwa der Versuch, hier auf Biegen und Brechen gewinnen zu wollen", meinte der Finne.

 

Henning Solberg kann sich auf Platz sechs behaupten, hinter ihm folgt Teamkollege Matthew Wilson. SWRC-Spitzenreiter Ott Tänak bringt sich am Abend mit einer weiteren starken Zeit auf Platz sieben nach vorn. Kimi Räikkönen bremste auf der letzten Prüfung ein Plattfuß aus. Noch kann sich der Finne auf Platz zehn in den Punkterängen behaupten. Vor ihm verbessert sich Skoda-Pilot Juho Hänninen auf Rang neun. Der Finne ist Zweiter der SWRC-Wertung. Hermann Gassner jr. belegt mit 3:15 Minuten den sechsten Rang der S2000-WM.

 

Die Ausfallliste der ersten Etappe ist lang. Evgeny Novikov stellte seinen Fiesta ebenso mit Aufhängungsschaden ab, wie Lokalmatador Lambros Athanassoulas, der mit großen Ambitionen ins Rennen gegangen war. Frederico Villagra stoppte zunächst ein defekter Bremssattel und auf WP6 blieb der Argentinier mit einem Schaden an der Fahrzeugfront endgültig liegen. Bei Mads Östberg kündigte sich ein Motorschaden an, doch ehe das Ford-Triebwerk den Geist aufgab, warf der übermotivierte Norweger seinen Fiesta auf WP4 in den Graben. Peter van Merksteijn jr. kam auf der dritten Prüfung von der Strecke ab, dabei verletzte sich Beifahrer Eddy Chevaillier am Rücken. Um den Copiloten bergen zu können, musste die Prüfung unterbrochen werden und der Unfall sorgte im weiteren Tagesverlauf für erhebliche Verzögerungen.
 

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