Akropolis-Rallye nach WP17

Solberg macht Druck auf Loeb

Es bleibt weiterhin spannend in Griechenland. Nachdem Jari-Matti Latvala zurückgefallen war, schlüpfte Petter Solberg in die Rolle des Verfolgers von Spitzenreiter Sebastien Loeb und kann den Rückstand erheblich eindampfen.

<strong>MACHT DRUCK:</strong> Petter Solberg kann am Ende der zweiten Etappe wertvolle Zeit aufholen

Nur noch 10.2 Sekunden trennen Petter Solberg am Ende der zweiten Etappe von Spitzenreiter Sebastien Loeb. Mit drei Bestzeiten in Folge halbierte der Norweger seinen Rückstand am Nachmittag, obwohl er nach eigenen Angaben noch schneller hätte fahren können und rund sieben Sekunden verlor, als er einen Abzweig auf WP16 verpasste. "Ich bin nicht volles Risiko gegangen", sagte Solberg. "Trotzdem lief es fantastisch für uns und das Auto funktionierte optimal. Es wird morgen noch richtig interessant werden."

 

Loeb ließ sich trotz der Solberg-Attacke wie gewohnt nicht aus der Ruhe bringen. "Sicherlich war er schneller als ich. Wir hatten Pech, als es zu Beginn der Prüfung  plötzlich sehr stark regnete", meinte der Franzose, der bereits auf der vorletzten Prüfung mit den Wassermassen von oben zu kämpfen hatte. "Manche Stellen, die wir sonst mit 120 km/h fahren können, gingen nur noch mit maximal 40. Man verliert die Kontrolle über das Auto." Der Ärger über den Zeitverlust war rasch verflogen, Loeb zeigte sich für den morgigen Schlusstag gewappnet: "Wir holen uns das morgen wieder zurück. Ich bin jedenfalls bereit für das Duell."

 

Pechvogel Jari-Matti Latvala, der sich lange Zeit mit Loeb um die Führung balgte, mühte sich nach seinem Reifenschaden auf WP14 mit einem Bremsschaden durch die letzten drei Prüfungen des Tages. "Es funktionierten nur noch drei Bremsen. Unter diesen Umständen ist unser Ergebnis das Beste, was wir erreichen konnten", so der Finne, der als Vierter deutlich hinter Mikko Hirvonen auf Rang drei zurückliegt. Der zweite Citroën-Werkspilot war froh, weiterhin auf dem Podium zu liegen und plant keinerlei Attacken nach vorn. "Es war ein harter Tag mit schwierigen Bedingungen", urteilte Hirvonen. "Sicherlich hatte ich mir mehr erhofft."

 

Zu Mads Östberg auf Platz 5 klafft bereits eine große Lücke von 7:39 Minuten. Dem Norweger gelang es auf WP15 an Martin Prokop vorbeizuziehen, Gegenwehr gab es nicht, denn der Tscheche erkannte, dass er keine Chance gegen seinen Ford-Markenkollegen hat. "Ich muss mich auf dieser Art von Prüfungen noch verbessern", meinte Prokop.  

 

Das weitere Feld wurde am Nachmittag noch einmal kräftig durcheinander gewirbelt. Nasser Al-Attiyah (Citroën) blieb wegen eines Antriebsschaden vor WP15 liegen. Mini-Pilot Armindo Araujo musste wegen eines Fahrwerksschaden ebenso aufgeben, wie Andreas Mikkelsen, der seinen Skoda Fabia S2000 mit einem kaputten Kühlwasserschlauch abstellte. Thierry Neuville kam wieder auf den siebten Rang nach vorn, hinter ihm quälte sich Sebastien Ogier (Skoda) zeitweise mit einem Servoschaden über die Prüfungen, den der Franzose jedoch eigenhändig wieder beheben konnte.

 

Evans gewinnt WM-Akademie-Wertung

 

Unterdessen sicherte sich Elfyn Evans den ersten Sieg in der WM-Akademie. Er hatte im Ziel nach WP13 mehr als zwei Minuten Vorsprung auf Alister Fisher, der den Markenpokal weiterhin mit 46 Punkten anführt. Evans ist nach dem Erfolg in Griechenland Zweiter (38), Brendan Reeves liegt mit 35 Zählern auf Rang drei.

 

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