Rallye Deutschland nach WP9

Solberg auf Panzerplatte gestrandet

Erwartungsgemäß wirbelte die Königsprüfung "Panzerplatte" das Klassement der Rallye Deutschland durcheinander. An der Spitze tat sich wenig, aber dahinter begann das große Stühlerücken.

<strong>GESTRANDET:</strong> Petter Solberg bleibt auf der Panzerplatte liegen und muss aufgeben

Sebastien Loeb atmete im Ziel der Prüfung einmal kräftig durch. "Du kannst hier nicht angreifen. Hier ist kein Platz für Fehler", sagte der Spitzenreiter, der mit 27:31.9 Minuten trotzdem die nächste Bestzeit verbuchte und seine Führung deutlich ausbaute, weil sich die Konkurrenz erneut selbst im Weg stand.

 

Die besondere Erfahrung "Panzerplatte" bekam bei Petter Solberg ein neues Kapitel. Er geriet in einer Linkskurve zu weit nach außen und schlug mit dem Heck seines Fiesta WRC gegen einen Stein. Dabei brach das rechte Hinterrad seines Fiesta WRC und der Norweger musste aufgeben. Auch Thierry Neuville überstand die 46.5 Wertungskilometer nicht. Der junge Belgier strandete nach einem Ausrutscher ebenfalls auf dem berühmten Abschnitt des Truppenübungsplatz Baumholder.

 

Weil sich Dani Sordo einen Reifenschaden einfing, kam zusätzliche Bewegung ins Klassement. "Wir hatten einen schleichenden Plattfuß am Anfang. Wir sind noch ein wenig weiter gefahren, haben dann aber beschlossen, den Reifen doch zu wechseln. Danach waren wir aber nicht mehr gut", klagte der Spanier, der auf Rang 6 zurückfiel.

 

Jari-Matti Latvala ist neuer Zweiter. Um lediglich acht Zehntel verpasste er die Bestzeit auf der Panzerplatte und analysierte im Ziel sofort die Gründe. "Wir waren am Anfang schon drei Sekunden vorne, aber er (Loeb) konnte seine Reifen schonen, während meine abbauten. Das werde ich mir für das nächste Mal merken", so der Finne, der jedoch keinerlei Angriffe auf den Spitzenreiter mehr starten wird. "Wir wollen auf dem Podium bleiben. Es gibt nichts mehr, was wir gegen Loeb unternehmen könnten." 

 

Hinter Latvala macht Mikko Hirvonen einen gewaltigen Sprung nach vorn und liegt nun auf Rang drei. "Wir klettern allmählich nach oben im Klassement. Es war bislang ein schwieriger Tag, aber am Ende lief es okay", freute sich der zweite Citroen-Werkspilot über seine aufsteigende Formkurve. Mads Östberg belegt den vierten Rang, Ott Tänak folgt dahinter auf Platz fünf. Östberg hatte weiche und harte Reifen überkreuzt aufgezogen, ein riskanter Plan, der jedoch aufging: "Es war ein bisschen knifflig, aber es hat funktioniert."

 

Durch die Ausfälle von Solberg und Neuville verbesserte sich Chris Atkinson auf den siebten Gesamtrang. Hinter dem Mini-Pilot ist Sebastien Ogier (Skoda) bereits Achter. Peter van Merksteijn jr. und Andreas Mikkelsen komplettieren die Punkteränge. Während Sepp Wiegand die Herausforderung "Panzerplatte" sicher bewältigte, musste Hermann Gassner jr. erneut einen herben Zeitverlust verkraften. Auch er hatte einen Stein getroffen und dabei die Aufhängung seines Skoda Fabia S2000 lädiert.

 

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