WM 2015

So viel schneller ist der neue Michelin-Reifen

Die Rallye Deutschland ist der erste „echte“ Asphalt-Lauf der Saison. Michelin rüstet seine Partnerteams in der WRC-Topkategorie mit den rundum neuen Pilot Sport H5 und S5 aus. Die Franzosen versprechen einen deutlichen Tempogewinn.

Das aktuellste Ergebnis der Michelin-Entwicklungsabteilung: Der neue Pilot Sport H5 und S5. Die Kürzel „H5“ und „S5“ stehen dabei jeweils für die härtere respektive die weichere der beiden Laufflächenmischungen. Seit dem WM-Comeback der Franzosen im Jahr 2011 ist dies bereits die fünfte Generation des bewährten Asphaltreifens.

Im Vergleich zum Vorgänger – dem Pilot Sport H4 und S4, der im vergangenen Jahr bei der Rallye Frankreich im Elsass debütierte – markiert die neue Generation erneut einen deutlichen Fortschritt. Dabei hatte der Fokus bei der Entwicklung des H4/S4 vor allem auf maximaler Leistungsfähigkeit bei feuchten Bedingungen gelegen. Hintergrund: Die vorangegangene 2013er-Saison war extrem verregnet. Dementsprechend hatten die Spezialisten von Michelin die Asphaltreifen der vierten Generation vor allem im Hinblick auf die zu erwartenden widrigen Witterungsbedingungen angepasst.

Das Reglement der FIA Rallye-Weltmeisterschaft schreibt bei allen Asphalt-Veranstaltungen die Verwendung eines Reifentyps mit identischer Mantelkonstruktion und identischem Laufflächenprofil vor. Dabei dürfen die Teams zwischen zwei Laufflächenmischungen wählen: härter und weicher. Michelin – Ausrüster sämtlicher Top-Teams in der Königsklasse des Rallye-Sports – entwickelte daher zwei Reifentypen, die für unterschiedliche Witterungsbedingungen maßgeschneidert sind: eine Mischung für trockene sowie eine für feuchte und kühlere Asphaltstrecken.

Was in Deutschland hält, hält auch auf Korsika

„Für Michelin spielt das Feedback der Fahrer immer eine besonders wichtige Rolle“, erklärt Jacques Morelli, Leiter des Rallye-WM-Programms der Marke. „Den neuen H5- und S5-Reifen konzipierten wir auch im Hinblick auf die WM-Rallye Frankreich, die in diesem Jahr erstmals wieder auf Korsika ausgetragen wird. Die Prüfungen auf der Mittelmeerinsel sind teilweise sehr lang. Und natürlich passten wir die neue Reifengeneration auch auf die ganz speziellen Herausforderungen der Rallye Deutschland an – wie zum Beispiel den Betonpisten auf dem Truppenübungsplatz in Baumholder, die sich durch ihren besonders rauen Belag auszeichnen.“

Das Forschungs- und Entwicklungsteam von Michelin begann bereits im Anschluss an die Rallye Spanien 2014 mit der Arbeit am neuen Pilot Sport H5 und S5. Zunächst stand eine Vielzahl von Simulationen auf dem Programm, die Testfahrten mit den ersten Prototypen fanden im April 2015 in Spanien statt. Dabei verliehen Sebastien Ogier, Kris Meeke und Dani Sordo dem neuen Pilot Sport H5 und S5 mit ihren Rückmeldungen den letzten Schliff.

Im Vergleich zur Vorgängergeneration weisen der neue Michelin Pilot Sport H5 und S5 zahlreiche Änderungen auf, die bereits mit bloßem Auge erkennbar sind – wie zum Beispiel die umlaufende Profilrille, die nun mehr in die Mitte rückte. Darüber hinaus sind die Profilblöcke gleichmäßiger und das Laufflächenprofil unterscheidet sich ebenfalls von der Vorgängergeneration. Last but not least wiegen die neuen Pneus auch weniger.

Zwei bis vier Zehntel schneller

Bei den Testfahrten zeigte sich, dass die neuen Asphaltreifen von Michelin pro Kilometer zwischen zwei und vier Zehntelsekunden schneller sind als die bisherigen Pneus. Darüber hinaus überzeugten die Michelin Pilot Sport H5 und S5 mit hervorragender Beständigkeit und Langlebigkeit. Die weichere S5-Laufflächenmischung ist offenbar noch strapazierfähiger als die Vorgängergeneration. Der eigentliche Härtetest steht dem „schwarzen Gold“ natürlich erst an diesem Wochenende bevor.

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