WRC-Studie in Paris

So plant Hyundai die Rückkehr

Kaum war das technische Reglement für die zweite Generation der World Rally Cars verabschiedet, begann Hyundai zu planen. Die Koreaner wollen sich ein sportlicheres Image verpassen und dazu die Rallye-Weltmeisterschaft nutzen.

<strong>OHNE ERFOLG:</strong> Das unterfinanzierte Accent WRC-Projekt endete 2003 vorzeitig, nachdem sich Hyundai während der Saison zurückzog

Die Ampel steht auf dunkelgrün. In Korea drehen zwei WRC-Testträger bereits fleißig ihre Runde, parallel sucht Hyundai in der Nähe seiner Europa-Zentrale in Offenbach brauchbare Immobilien für eine neue Abteilung. Dort sollen künftig nicht nur die Werksmotorsportler zuhause sein, sondern ähnlich der BMW M oder Volkswagen R GmbH mittelfristig auch besonders sportliche Straßenversionen der Volumenmodelle entstehen.

 

Aus diesem Grund scheint Hyundai die Rückkehr in die Rallye-WM auch selbst in die Hand nehmen zu wollen, statt wie in den Jahren 2000 bis 2003 mit dem britischen MSD-Team erneut auf einen externen Partner zu setzen. Diese Zusammenarbeit verlief damals wenig erfolgreich, was jedoch auch am immer geringer werdenden Budget lag, dass England aus Korea zur Verfügung gestellt bekam. Am Ende landete man sogar vor Gericht, weil versprochene Gelder nicht mehr überwiesen wurden. Zusätzlich musste Hyundai wegen des vorzeitigen Ausstiegs an die FIA eine Rekordstrafe zahlen.

 

Diesmal soll es besser werden. Für die Technische Leitung des neuen WRC-Projekts sollen die Koreaner Michel Nandan verpflichtet haben. Der Franzose war bei Peugeot Chefentwickler des 206 WRC und des 307 WRC, für Suzuki konstruierte er den SX4 WRC. Jetzt soll er den Kompaktwagen i20 in einen konkurrenzfähigen Renner verwandeln, der in naher Zukunft DS3, Fiesta und Polo Paroli bietet.

 

Diesen Erfolg gibt es aber nur, wenn das entsprechende Budget zur Verfügung steht. Ansonsten könnte Hyundai leicht zum Kanonenfutter für die etablierten Teams werden. Es wird sich zeigen, ob die Koreaner auch in diesem Punkt aus alten Fehlern gelernt haben. Mehr Informationen soll es während der Präsentation der i20-WRC-Studie auf dem Pariser Autosalon Ende September geben. Dann könnte auch das Geheimnis gelüftet werden, ab wann die ersten Einsätze im kommenden Jahr stattfinden werden.

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