Die Bilder hat noch jeder vor Augen. Ott Tänak wohl am deutlichsten. Bei der Rallye Mexiko brach ihm die Lenkung, dadurch rutschte er an einer ungünstigen Stelle eine Böschung herab – und landete im See. Der Fiesta sank im Rekordtempo, Tänak und Beifahrer Mölder kamen aber rechtzeitig aus dem Auto heraus.
Damit auch die nächsten Unfälle so glimpflich ausgehen, fordert Ott Tänak im Gespräch mit Autosport einen Sicherheitsbeauftragten, der selbst im Auto gesessen hat und weiß, wovon er spricht. Tänak schlägt Jarmo Lehtinen vor, der als Beifahrer von Mikko Hirvonen bis Ende 2014 in der WM unterwegs war.
„Es gibt eine Reihe solcher Stellen in der WM. Jarmo hat mit Abstand die meiste Erfahrung. Auf ihn sollte die FIA hören. Sicherheit geht vor. Jarmo könnte alle Wertungsprüfungen abfahren und auf Problemstellen hinweisen. Für ihn ist das eine leichte Aufgabe, denn er kennt sich ja aus und er weiß, worauf er achten muss.“
Der Unfall in Mexiko sollte der FIA die Augen geöffnet haben. Taucher waren nämlich nicht vor Ort. Rallyedirektor Patrick Suberville gab an, er sei völlig überrascht gewesen, dass das Auto so tief – etwa fünf Meter – sinken konnte.
„Der Wasserstand ist sonst viel niedriger. Wir haben noch nie Probleme an dieser Stelle gehabt“, suchte Suberville nach einer Entschuldigung. „Und sie waren so schnell aus dem Auto, da hätten Taucher die Stelle noch gar nicht erreicht.“ Für die zweite Durchfahrt der WP „Los Mexicanos“ wurden Taucher am See platziert. „Allerdings sind unsere Taucher nicht darauf trainiert, Menschen zu retten. Da müssen wir uns etwas einfallen lassen.“
WM-Managerin Michèle Mouton sagte Autosport, dass die FIA über den Vorschlag von Ott Tänak nachdenken werde. „Aber das werden wir nicht von heute auf morgen entscheiden.“
VIDEO: Unfall Ott Tänak
