WM 2015

Setzt Citroën erneut auf neue Fahrer?

In knapp drei Wochen fällt die Entscheidung, wer im kommenden Jahr für Citroën in der Rallye-Weltmeisterschaft antritt. Erneut soll versucht werden, neue Namen an die Weltspitze zu führen. Dies sei wichtiger als jede Formatänderung, wie Teamchef Yves Matton meint.

<strong>GUTE KARTEN:</strong> Kris Meeke steht bei Yves Matton hoch im Kurs

Finnland, Deutschland und Australien sind vorbei, seit ein paar Tagen sitzt Citroën-Teamchef Yves Matton in seinem Büro und wertet die Ergebnisse aus. Es geht um die Frage: Wer sitzt in der nächsten Saison in den Werks-Autos der Franzosen?

Während Kris Meeke gute Karten besitzt, konnte Mads Östberg bei seinen letzten Einsätzen nicht mehr überzeugen. Noch bleibt dem Norweger eine Chance. „Ich warte noch die Rallye Frankreich ab. Dann gebe ich meine Entscheidung bekannt“, sagte Matton, dem die Förderung von Talenten weiterhin am Herzen liegt. „Wir wollen versuchen das fortzusetzen, was wir in diesem Jahr begonnen haben und neue Fahrer in die Weltmeisterschaft bringen. Mit Kris ist uns das in dieser Saison sehr gut gelungen.“

Für Matton ist die Talentförderung essenziell für die Weltmeisterschaft. Dies sei aus seiner Sicht sogar wichtiger, als die viel diskutierte Formatänderung, mit der künstlich mehr Spannung generiert werden soll. „Wir haben nicht genug Fahrer an der Spitze, die in der Lage sind, einen WM-Lauf zu gewinnen. Das ist ein großes Problem“, so der Belgier, der dem Nachwuchs ungewöhnliche Starthilfe verspricht. „Wir haben bereits vorgeschlagen, dass junge Fahrer in der Streckenbesichtigung einen dritten Durchgang bekommen, um ihnen zu helfen. Das müssen wir jedoch mit den Veranstaltern besprechen, die so etwas umsetzen müssen.“

Kompromisse bei Formatänderung

Trotz seiner eigenen kritischen Sichtweise auf einige Vorschläge, die bezüglich eines neuen Formats gemacht wurden, ist auch Matton überzeugt, „dass wir etwas unternehmen müssen, um das Interesse an einem WM-Lauf während des gesamten Wochenendes zu steigern.“ – In gemeinsamen Gesprächen mit allen Beteiligten („Jeder musste dabei Kompromisse machen.“) wurde ein Vorschlag erarbeitet, den die FIA in der ersten Beratung jedoch ablehnte

„Noch weiß ich nicht, warum das passiert ist. Vielleicht liegt es nur an einigen Punkten, aber das müssen wir erneut besprechen“, sagte Matton. Neben der Startreihenfolge sollten unter anderem die Abstände zwischen den Fahrern vor der abschließenden Power-Stage so weit verkleinert werden, dass es noch zu Verschiebungen in der Gesamtstand kommen könnte. Der Vorschlag soll dafür die Division der jeweiligen Gesamtzeiten durch 10 vorgesehen haben. Nimmt man den letzten Lauf in Australien, wären aus den acht Sekunden Rückstand von Jari-Matti Latvala nur noch acht Zehntel geworden - das könnte der FIA jedoch ein zu großer Eingriff in die DNA des Rallyesports gewesen sein. 

GALERIE: Citroen Racing Experience


Mehr Bilder ansehen ...

« zurück