Schweden - WP15

Sekundenkrimi im Värmland

Es ist ein Saisonauftakt wie ihn die Rallye-WM lange nicht erlebt hat. Fünf Fahrer haben vor dem letzten Tag noch eine Chance die Rallye Schweden für sich zu entscheiden.

<strong>SPANNUNG PUR:</strong> Der Winterklassiker in Schweden sorgt für einen Auftakt nach Maß

Es kam, wie es kommen musste. Weil nach WP15 die Startreihenfolge für den letzten Tag festgelegt wird, versuchte sich jeder Fahrer in die für ihn bestmögliche Ausgangslage zu bringen. Wer als Erster morgen früh losfahren muss, könnte im tiefen Schnee einen entscheidenden Nachteil haben.

 

Die zweifelhafte Ehre wird  Mikko Hirvonen zu Teil. Mit nur 7.5 Sekunden führt der Finne vor der Zuschauerprüfung am späten Abend das Klassement an. Der Vorsprung dürfte nicht ausreichen, um den Startplatznachteil morgen wett zu machen. "Wenn die Bedingungen morgen so sind wie heute, dann habe ich keine Chance", erkannte Hirvonen. Warum er es nicht machte wie sein Teamkollege Jari-Matti Latvala, der in Sichtweite des Ziels bewusst vom Gas ging, bleibt sein Geheimnis. Latvala landete auf Rang vier, nur 11.8 Sekunden hinter Hirvonen. "Ich weiß nicht, ob das die beste Lösung war. Ich hoffe dadurch eine Siegchance zu haben, aber es ist eine schwierige Situation", so Latvala.

 

Zwischen den beiden Ford-Werksfinnen befinden sich Mads Östberg und Petter Solberg in einer ebenfalls aussichtsreichen Position. "Ich bin dort, wo ich sein wollte", frohlockte Solberg im Ziel und Östberg hatte eine klare Meinung zum Taktikspiel vom Ford-Werksteam: "Ich kümmere mich nicht um deren Stallregie. Wenn sie unbedingt mit dem kleinen Jungen spielen müssen, dann sollen sie das machen. Ich fasse das als Kompliment auf", so Östberg. "Morgen wird ein harter Tag. Wenn die Strecken genauso sind wie heute, dann können wir es vergessen. Hirvonen aber auch." 

 

Selbst Sebastien Ogier, der heute wie Phoenix aus der Asche stieg, hat plötzlich Lunte gerochen. Mit lediglich 14.8 Sekunden Rückstand ist er der fünfte Fahrer im Bunde, der um den Sieg in Schweden kämpfen wird. "Es lief heute einfach perfekt für mich. Ich komme mit unserem Auto nun bestens klar und werde morgen mein Bestes geben. Aber die Saison hat erst begonnen. Wir werden nichts Unüberlegtes machen", erklärte der Franzose.

 

Sein Teamkollege Sebastien Loeb betrieb nach dem schwarzen Freitag und weiteren Reifenschäden heute nur noch Schadensbegrenzung. Mit vier Bestzeiten verkürzte er den Rückstand auf die Spitze zwar beträchtlich, liegt aber mit 1:41.5 Minuten Rückstand nur auf Platz 6. "Es ist schade, dass ich im Kampf an der Spitze nicht mehr mitmischen kann", ärgerte sich der Weltmeister.

 


ASS IM ÄRMEL? Jari-Matti Latvala hat als Vierter beste Siegchancen...

  

Hinter ihm zeigt Kimi Räikkönen eine extrem steile Lernkurve. Bis auf Platz sieben fuhr der Finne im Laufe des Tages und war mit seiner Leistung entsprechend zufrieden. "Die Prüfung sind verdammt anspruchsvoll. Ich habe mich deutlich verbessern können. Es war ein guter Tag", so Räikkönen. Hinter dem achtplatzierten PG Andersson kann sich S2000-Pilot Patrik Sandell trotz eines zeitraubenden Drehers knapp auf Rang neun halten. Matthew Wilson sitzt ihm mit nur vier Zehnteln Rückstand jedoch bereits im Nacken.

 

In der PWRC hat unterdessen der junge Tscheche Martin Semerád die Führung übernommen. Seine beiden schärfsten Konkurrenten überstanden den Tag nicht. Patrik Flodin wurde wegen zu leichten Felgen an seinem Subaru Impreza disqualifiziert und der Motor von Anders Gröndal versagte auf dem Weg zur zwölften Prüfung plötzlich seinen Dienst. "Es tut mir leid für sie. Aber für mich ist es unbeschreiblich vorn zu liegen. Morgen will ich die Rallye nur noch irgendwie überstehen", meinte Semerád, der einen Vorsprung von 4:37 Minuten hat.

  

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