WRC 2020

Sebastien Ogier ist erneut Rallye-Weltmeister

Sebastien Ogier und Beifahrer Julien Ingrassia sichern sich bei der Rallye Monza ihren siebten Weltmeister-Titel. Die Herstellerwertung kann Hyundai für sich entscheiden.

Sebastien Ogier hat sich den Titel zurückgeholt. Nachdem er diesen Erfolg bereits mit Volkswagen und Ford geschafft hatte, krönt er sich nun im Toyota zum Champion – insgesamt zum siebten Mal!

„Ich muss zugeben, es hört sich nicht so schlecht an“, so Ogier. Ein schneller Sprung auf das Dach seines Toyotas und die kurze Umarmung mit Beifahrer Julien Ingrassia mussten für den Moment reichen, denn Ogier wusste, dass der WM-Lauf ausgerechnet in der von Covid19 stark getroffenen Lombardei keine Selbstverständlichkeit war. „Viele Menschen in der Welt haben gelitten, deshalb will ich hier nicht umher hüpfen.“

Hyundai holte Markentitel

Ott Tänak und Dani Sordo komplettieren bei der Rallye Monza das Podium und holen genügend Punkte, damit Hyundai die Hersteller-Wertung gewinnt. Thierry Neuville war beim heutigen Finale nicht mehr an den Start gegangen. Der Motorschaden sei größer als gedacht, erklärte sein Team. Am Freitag war Neuville zu langsam durch eine tiefe Pfütze gefahren und das Triebwerk seines i20 WRC sprichwörtlich abgesoffen.

Zur tragischen Figur der letzten Rallye in der verkürzten Corona-Saison wurde jedoch Elfyn Evans. Er lag bis zur Halbzeit fest auf Titelkurs, ehe er auf frischem Schnee den Halt verlor und von der Strecke rutschte.

„Mir tut es echt leid für ihn. Wir hatten viel Spaß im Kampf gegeneinander und ich bin mir sicher, im nächsten Jahr wird es genauso“, versuchte Ogier seinen sichtlich geknickten Teamkollegen aufzubauen.

Hinter dem Podium erreichte Esapekka Lappi bei seinem vorerst letzten Einsatz im Ford Fiesta WRC von M-Sport den vierten Platz. Noch hat man sich auf keine Vertragsverlängerung einigen können. In dieser Saison fuhr der Finne quasi für umsonst, weil Citroën nach dem Ausstieg 2019 sein Gehalt trotzdem weiterbezahlte.

Sein Teamkollege Teemu Suninen musste die Rallye nach Zündproblemen bereits am Freitag vorzeitig beenden. Gus Greensmith leistete sich als dritter M-Sport-Pilot gleich zwei folgenschwere Fehler. Am Freitag ging es mit einer gebrochenen Vorderrad-Aufhängung noch glimpflich aus, doch am Samstag schlug er kopfüber in eine Leitplanke ein. Der Blechschaden war enorm. Fahrer und Beifahrer blieben zum Glück unverletzt.

Schnellster Rally2-Pilot wurde Andreas Mikkelsen (Skoda) vor Oliver Solberg (Skoda). In der WRC2 holte Mads Östberg (Citroën) den Titel. Die WRC3 gewann Jari Huttunen (Hyundai) und neuer Junior-Champion ist Tom Kristensson (Ford). Rundstrecken-Profi Maro Engel (Skoda) erreichte bei seiner ersten Rallye überhaupt den achtbaren 21. Platz.

Außergwöhnliches Finale einer außergwöhnlichen Saison

Mit der neugeschaffene Rallye Monza erlebte die Rallye-WM (WRC) ein ungewohntes Finale auf einer Rundstrecke. Die wechselhaften Wetterbedingungen sorgten immerhin für höchst anspruchsvolle Verhältnisse auf den eher faden Prüfungen, die man im Autodromo Monza abgesteckt hatte. Die zweite Etappe in den Bergen wurde dem Anspruch eines WM-Laufs gerecht. Leider mussten dort zwei Abschnitte wegen zu starker Schneefälle gestrichen werden.

Die neue Saison beginnt wie gewohnt mit der Rallye Monte Carlo vom 21. bis 24. Januar.

Ergebnis Rallye Monza 2020
1.Ogier / IngrassiaToyota Yaris WRC2:15:51.0
2.Tänak / JärveojaHyundai i20 WRC+0:13.9
3.Sordo / del BarrioHyundai i20 WRC+0:15.3
4.Lappi / FermFord Fiesta WRC+0:45.7
5.Rovanperä / HalttunenToyota Yaris WRC+1:11.1
6.Huttunen / LukkaHyundai i20 R5+5:07.7
7.Östberg / EriksenCitroën C3 R5+5:27.4
8.Tidemand / BarthŠkoda Fabia Rally2 evo+5:53.0
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