WM 2014

Sebastien Ogier gewinnt Rallye Mexiko

Sebastien Ogier kann seinen Vorjahressieg in Mexiko wiederholen und erobert die Führung in der Weltmeisterschaft zurück. Hinter Jari-Matti Latvala erlebte Thierry Neuville Höhen und Tiefen innerhalb von weniger Minuten.

<strong>EINSAME KLASSE:</strong> Sebastien Ogier dominierte die Rallye Mexiko erneut nach Belieben

Doppelsieg für Volkswagen und diesmal stimmt auch wieder die Reihenfolge. Zumindest aus Sicht von Weltmeister Sebastien Ogier. Der Franzose drückte dem ersten Schotterlauf in gewohnter Manier seinen Stempel auf und entschied gemeinsam mit Beifahrer Julien Ingrassia die Rallye Mexiko klar für sich. „Nach Schweden wollte ich unbedingt wieder vorne sein“, sagte Ogier, der mit seinem 18. WM-Sieg und dem Gewinn der abschließenden Power-Stage die Führung in der Weltmeisterschaft zurückeroberte.

  

Ogiers Teamkollege Jari-Matti Latvala konnte mit dem zweiten Platz leben. „Ich war noch nie so gut in Mexiko, von daher ist es eine deutliche Steigerung“, sagte der Finne, der als erster Fahrer auf der Strecke am Freitag im Nachteil war und wertvolle Zeit liegen ließ. Nachdem er sich am Samstagmorgen auf den zweiten Platz nach vorne gekämpft hatte, sicherte er die Position ab. „Wir wollen keinen großen Angriff mehr wagen, wenn es nicht nötig ist. Wir fahren für die Meisterschaft“, erklärte Latvala.

 

Neuville und das rettende Bier

 

Für Thierry Neuville endete der Ausflug mit einem wahren Gefühlschaos. Zunächst sah es so aus, als ob der Belgier die erste Podiumsplatzierung für das Hyundai-Team geholt hat. Als Dritter wurde er nach der letzten Prüfung geführt, doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Wegen eines Lecks ihm Kühler verlor Neuville plötzlich Flüssigkeit und versuchte mit Bier, das ihm nach der Zieldurchfahrt gereicht wurde, den Verlust wieder auszugleichen. Um die Temperaturen niedrig zu halten, baute er auch die Stoßstange ab. Es folgte ein Nervenkrimi für das Hyundai-Team, der noch andauert, denn obwohl es Neuville tatsächlich gelang, den rettenden Service zu erreichen, ist unklar, ob ein anderes Team Protest einlegt, weil zur Reparatur auf der Strecke nur das benutzen darf, was sich im Auto befindet. Getränke vom Rallye-Sponsor gehören nicht zur Grundausstattung. Allerdings wurde die übergroße Corona-Flasche nach der Power-Stage von Offiziellen an die ersten drei Teams verteilt, was die Sachlage uneindeutig macht. Das letzte Wort haben die Sportkommissare. 

 

Unterdessen hatte Elfyn Evans allen Grund zum Jubel. Der M-Sport-Junior fand die richtige Mischung zwischen Angriff und vorsichtiger Fahrt. Während sich die Konkurrenten gleich reihenweise rauskegelten – unter anderem ramponierte sich Kris Meeke (Citroën) noch auf der letzten Prüfung die rechte Vorderradaufhängung – machte Evans einen Platz nach dem anderen gut und wurde am Ende starker Vierter.

 

Mit Martin Prokop und Benito Guerra folgen zwei Ford-Privatiers auf den Plätzen fünf und sechs. Dahinter erreicht Chris Atkinson als Siebter einen versöhnlichen Abschluss seines Hyundai-Debüts. Teilweise schien es so, als ob der Australier alle technischen Probleme mit dem Auto auf sich vereint. Egal ob Motorsteuerung, Bremsen, oder Anti-Lag-System, immer gab es Schwierigkeiten, die ihn wieder weit zurückwarfen. „Zum Schluss bin nur noch mit 85 Prozent gefahren“, sagte Atkinson. „Mit meiner Leistung kann ich zufrieden sein, aber ich weiß, dass ich viel schneller bin.“

 

Der Sieg in der WRC2 ging an Yuriy Protasow (Ford), obwohl sich der Ukrainer im Finale mit einem Antriebsdefekt über die letzten Prüfungen quälte. Doch sein Vorsprung war groß genug, damit ihm Lorenzo Bertelli (Ford), der kurz vor dem Ziel noch an Massimiliano Rendina (Mitsubishi) vorbeiziehen konnte, nicht mehr gefährlich werden konnte.

 

*Update*

Um 1:30 MEZ wurde das Ergebnis der Rallye Mexiko offiziell bestätigt. Es gibt keinen Protest gegen Hyundai. 

  

LINK: Ergebnisse und Infos der Rallye Mexiko 2014 ...

GALERIE: Die Bilder der Rallye Mexiko 2014 ...

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