Sebastien Ogier gewinnt die Rallye Korsika

Unterschiedlicher hätten die Reaktionen auf dem Podium nicht ausfallen können. In der Mitte feierte Sebastien Ogier (Ford) Saisonsieg Nummer drei, rechts neben ihm freute sich Ott Tänak (Toyota), dass er bei der Rallye, die ihm nach eigener Aussage am wenigsten liegt, den zweiten Platz geholt hat und auf der anderen Seite schaute Thierry Neuville (Hyundai) so finster drein, dass man einen drohenden Weltuntergang vermutete.

In der Tat schien für den Belgier eine Welt zusammenzubrechen, denn zu keinem Zeitpunkt der Rallye war er in der Lage, das Tempo von Ogier mitzugehen. Zum ersten Mal seit 27 Rallyes konnte Neuville keine Bestzeit setzen. Zur Krönung des misslungen Wochenendes bremsten ihn auch noch Motorprobleme auf der letzten Prüfung ein. Zum Glück für Neuville hatte sich Esapekka Lappi (Toyota) auf der vorletzten Prüfung einen Reifenschaden eingefangen und war auf den sechsten Platz zurückgefallen, sonst wäre dem Finnen der Sprung auf das Podium gelungen.

Überhaupt gab Hyundai auf Korsika alles andere als eine gute Figur ab. Neuville musste das Auto sichtlich überfahren, um sich vorne zu behaupten, seine beiden Teamkollegen Dani Sordo und Andreas Mikkelsen ergaben sich frühzeitig ihrem Schicksal und begnügten sich mit hinteren Plätzen. Zum Glück für die beiden fiel das Citroen-Duo Sebastien Loeb und Kris Meeke durch Abflüge weit zurück, so konnte Sordo noch Platz vier nach Hause bringen und Mikkelsen landete hinter Elfyn Evans (Ford) und Lappi auf dem siebten Platz.

Ohne Punkte reiste Jari-Matti Latvala ab. Nach einem Baumtreffer am Samstagnachmittag gelang es dem Toyota-Team nicht, den Schaden für den letzten Tag zu beheben. Der Finne teilt sich das Schicksal mit Ford-Privatier Bryan Bouffier, der seinen Fiesta WRC nach einem Motorproblem auf der achten Prüfung stehen lassen musste. Ein kleiner Wermutstropfen auf dem erfolgreichen Wochenende von M-Sport, für das erneut Ogier gesorgt hatte. Der Franzose war mehr als zufrieden, nicht nur, weil er seine WM-Führung weiter ausbauen konnte, sondern weil sein Auto im Vergleich zum Vorjahr deutlich schneller geworden ist. „Das ist eine verdammt gute Nachricht“, frohlockte Ogier.

WRC2: Kopecky siegt und hofft

In der WRC2 feierte Skoda-Werkspilot Jan Kopecky einen ungefährdeten Sieg und hofft, sich mit diesem Erfolg weitere Einsätze gesichert zu haben. Bislang steht nur der WM-Lauf auf Sardinien in seinem Kalender. Viel mehr Beachtung bekam jedoch das Debüt des neuen Citroën C3 R5. Yoann Bonato erreicht mit dem Fahrzeug den zweiten Platz und wetzte die Scharte aus, die Werks-Junior Stephane Lefebvre hinterlassen hatte, der auf der fünften Prüfung seinen C3 bei einem Abflug schwer beschädigte. Die Junior-WM-Wertung entschied der Franzose Jean-Baptiste Franceschi für sich. Julius Tannert, nach einem Ausrutscher am Freitag weit zurückgefallen, konnte anschließend aber mit Top-3-Zeiten zeigen, was ohne den Patzer für ihn möglich gewesen wäre.

Der nächste Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft findet vom 26. vom 29. April in Argentinien statt.

Ergebnis Rallye Korsika 2018

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