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Sebastian Vollak zufrieden

Während Jani Paasonen alle Titelhoffnungen vorzeitig begraben musste, konnte sein junger Teamkollge aus Deutschland erneut Punkte einfahren.

<strong>Erneut in den Punkten:</strong> Sebastian Vollak erkämpft zwei Zähler

Die Rally-Weltmeisterschaft 2004 ist beendet. Nach einigen Hoch und Tiefs beendet das OMV World Rally Team in seinem ersten Jahr die Production-World Rally Championship (P-WRC) durch Jani Paasonen an dritter Stelle. Zwar erhoffte man sich für das Finale bei der Telstra Rally Australia eine wenig mehr, nachdem OMV Pilot Jani Paasonen als Führender nach Down under kam, doch der Ausfall nach der zweiten Etappe beendete die Titelchancen des Finnen.

 

Noch zu Beginn des zweiten Tages war Jani Paasonen voll im Rennen um die P-WRC-Krone. Der OMV World Rally Team Pilot zeigte bis dahin eine wahre taktische Meisterleistung. Ohne Risiko hielt er den Kontakt zur Spitze und lag an dritter Position in der P-WRC. Dann die verhängnisvolle Sonderprüfung zehn. Der zweitplatzierte Malaye Karamjit Singh verlor durch einen Ausritt viel Zeit. Knapp vor dem heranbrausenden Paasonen bog er wieder in langsamer Fahrt in die Strecke ein. Der OMV Pilot fuhr im Staub seines Konkurrenten. Beim Versuch zu überholen beschädigte sich Paasonen einen Reifen. Dem nicht genug: Auf der Verbindungsetappe zu SP 11 brach, bedingt durch den Reifenschaden, der Querlenker. Paasonen reparierte den beschädigten Teil, kam jedoch mit 24 Minuten Verspätung zum Start der nächsten Sonderprüfung.

 

Schon zu diesem Zeitpunkt bestand die Befürchtung, dass die Ausschlusstoleranz überschritten wurde. Dennoch setzte der Finne in den Diensten des OMV World Rally Teams seine Fahrt fort. In der Zwischenzeit intervenierte Teamchef Jürgen Bertl beim Veranstalter, dass der Grund der Zeitüberschreitung zu einem Teil auch durch das Verschulden eines anderen Fahrers herbeigeführt worden war. Doch die Sportkommissäre nahmen am ende des zweiten Tages Paasonen aus der Wertung. Die erlaubte Zeitüberschreitung sind nämlich maximal 15 Minuten.

 

?Es ist schon sehr ärgerlich. Aber ich musste versuchen, dass ich Singh überhole, da er so langsam war und ich befürchtete, das Neill McShea hinter mir auf mich aufläuft und ich so wertvolle Zeit verliere. Noch dazu, wo McShea ein direkter Konkurrent in der WM um den Titel ist. Natürlich bin ich enttäuscht, aber Rally ist eben so. Das muss man akzeptieren, wenn man diesen Sport betreibt?, bleibt OMV Pilot Paasonen realistisch.

 

Durch den Doppelausfall von Paasonen und Manfred Stohl (SP 4, erster Tag) ruhten die Hoffnungen auf OMV Rookie Sebastian Vollak. Und der 21 Jahre alte Deutsche machte seine Sache sehr ordentlich. Nachdem er schon bei der OMV ADAC Rallye Deutschland zwei WM-Zähler holte, konnte er auch beim WM-Finale in Australien punkten. Die Zielsetzung war, die erste Schotter-Rallye zu beenden. Das hat er erreicht und noch dazu als P-WRC-Fünfter vier WM-Punkte auf sein Konto gut geschrieben.

 

Vollak: ?Ich wollte unbedingt ins Ziel nach Perth. Jetzt freue ich mich natürlich doppelt. Denn wenn mir wer vor der Saison gesagt hätte, dass ich in meiner ersten WM-Saison sechs WM-Punkte hole, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Man muss bedenken, dass in unserem Starterfeld 12 bis 15 absolute Top-Piloten am Werk sind. Da wird es schon sehr eng, wenn du punkten willst. Ich möchte mich aber ganz herzlich bei der OMV und dem OMV World Rally Team bedanken, dass mir diese Chance gegeben wurde. Ich hoffe auch, dass ich die in mich gesetzten Erwartungen erfüllen konnte.?

 

Zwar nicht überschwänglich, jedoch nicht unzufrieden blickt OMV World Rally Teamchef Jürgen Bertl auf die Saison zurück. Bertl: ?Wir haben in der ersten Saison mit einem Privatteam eine tolle Leistung gezeigt. Immerhin haben wir drei von sieben Läufen (Schweden, Neuseeland, Argentinien) gewonnen. Das ist mehr, als jedes andere Team. Selbstverständlich ist es ärgerlich, wenn man so lange führt und dann doch noch überholt wird. Aber wir haben uns gut präsentiert und gezeigt, dass man auch mit einem geringeren Budget gegen die Werkteams bestehen kann.?

 

Der P-WRC-Sieg bei der Telstra Rally Australia ging an den Japaner Toshi Arai (Subaru), der sich damit noch den zweiten Platz in der Gesamtwertung sichern konnte. Mit Platz zwei in Down under krönte sich Neill McShea (GB/Subaru) zum Weltmeister in der Production-World Rally Championship. Titel Co-Favorit Alister McRae (GB/Subaru) schied am Finaltag mit Getriebeschaden aus.

 

Endstand in der P-WRC:

1. Neill McShea (GB/Subaru) 35 Punkte

2. Toshi Arai (Jap/Subaru) 30 Punkte

3. Jani Paasonen (Fin/OMV World Rally Team/Mitsubishi) 29 Punkte

4. Xevi Pons (Spa/ Mitsubishi) 27 Punkte

5. Alister McRae (GB/Subaru) 26 Punkte

6. Manfred Stohl (Ö/OMV World Rally Team/Mitsubishi) 18 Punkte

13. Sebastian Vollak (D/OMV World Rally Team/Mitsubishi) 6 Punkte

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