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Schwarz: Technische Verbesserungen am Auto

Nach den letzten Tests in Spanien zeigt sich Hyundai-Pilot Armin Schwarz mit den technischen Modifikationen an seinem Accent WRC³ sehr zufrieden.

Neben umfangreichen Modifikationen des Zweiliter-Turbomotors kommen erstmals auch neue, selbst entwickelte Stoßdämpfer zum Einsatz, die auch härterer Beanspruchung konstant standhalten sollen. Nach seiner eindrucksvollen Darbietung bei der Rallye Türkei, wo er zum Teil auf Rang zwei des Zwischenklassements geführt wurde, reist speziell Armin Schwarz zuversichtlich ans andere Ende der Welt: Der Franke möchte in Neuseeland sein Punktekonto in der Fahrerwertung weiter auffüllen.

 

Vier Tage lang widmeten sich die Rallye-Experten von Hyundai nördlich von Barcelona auf einer ehemaligen Schotterprüfung des spanischen WM-Laufs 'Catalunya' der Feinabstimmung des Accent WRC ? mit Erfolg. Die neueste Version des 300 PS starken Turbo-Allradlers, pünktlich zum 1. April für den Einsatz beim vierten Saisonlauf homologiert, geht in Neuseeland mit spürbaren Verbesserungen an den Start. Im Mittelpunkt der Modifikationen: in Eigenregie entwickelte Stoßdämpfer sowie ein neuer Turbolader mit geänderter Peripherie.

 

Armin Schwarz, der sich am Steuer des Testboliden mit seinem Teamkollegen Freddy Loix abwechselte, zeigte sich von den erzielten Verbesserungen positiv überrascht. "Der neue Motor fühlt sich zwar nicht spektakulär an", staunte der Franke, "aber ich war fast überall einen Gang höher unterwegs als zuvor mit dem alten Lader." Die Optimierungen gingen über Detailarbeit weit hinaus: So erhielt der Zweiliter-Vierventilmotor des Accent WRC einen Turbo mit geändertem Abgasgehäuse sowie neue Steuerungen für den Lader und das Wastegate-Ventil, das gefährliche Druckspitzen entschärft. Auch das so genannte 'Anti-Lag-System' ? das bei Gangwechseln das leistungsmindernde Abfallen des Ladedrucks verhindert ? wurde umfassend modifiziert.

 

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: "Der Motor entwickelt seine Leistung jetzt genau so, wie ich mir das gewünscht habe", beklatscht der Technikfreak das neue Aggregat, das ? wie vom Reglement gefordert ? durch einen Luftmengenbegrenzer mit 34 Millimeter Durchmesser gedrosselt wird. "Er überzeugt jetzt zwischen 3.400 und 6.300 Umdrehungen mit guter Fahrbarkeit. Über ein Drehzahlband von 2000 Touren bleibt die Leistung praktisch konstant hoch. Diese harmonischere Kraftentfaltung wirkt sich auch positiv auf die Traktion aus."

 

Nicht mindere Bedeutung kommt den Modifikationen am Fahrwerk des Hyundai Accent WRC zu. "Bisher ließ die Wirkung unserer Stoßdämpfer am Ende langer und harter Wertungsprüfung oftmals nach", erläutert Schwarz. "Dadurch mussten unsere Michelin-Reifen speziell an der Vorderachse zusätzliche Federeigenschaften übernehmen, was ihren Verschleiß natürlich beschleunigt hat." Dieses Problem scheint nun ausgemerzt zu sein: MSD, das Team hinter den Rallye-WM-Einsätzen von Hyundai, entwickelt seine Dämpfer fortan selbst.

 

"Die neuen Teile warteten mit der gleichen Performance auf wie ihre Vorgänger, bauten aber über die Distanz keine Leistung ab", so der Wahlmonegasse, der in Spanien insgesamt 240 Kilometer mit einem Satz Stoßdämpfer abspulte, ohne dass diese Verschleißerscheinungen gezeigt hätten. Vorteil: Die Hyundai-Piloten müssen fortan in puncto Reifenmaterial geringere Kompromisse eingehen. Noch einmal Armin Schwarz: "Wir können nun zum Beispiel auf Michelin-Pneus mit weicheren Seitenwänden setzen, die eine höhere Traktion besitzen. Oder auch Rallye-Reifen mit steiferen Flanken, die eine bessere Seitenführung ermöglichen." Weichere Gummimischungen für die Lauffläche erlaubt die Fahrwerksmodifikation indes nicht: "Die richten sich nach der Beschaffenheit der Streckenoberfläche", so der Rallye-Profi.

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