Rallye News

Schlagkräftiger Boxer

Subaru rüstet den Impreza auch mit einer neuen Motorengeneration aus. Schon in der Serie sollen die neuen Boxer-Aggregate deutliche Vorteile mit sich bringen.

<strong>STÄRKER:</strong> Der neue Impreza soll 2006 den WM-Favorit werden

Der Impreza bleibt ein Sonderling. Der blaue Bolide ist das einzige Mobil in der Rallye-WM, das auf einen Boxermotor vertraut. Das Prinzip des Boxers ist einfach: Ein Winkel von 180 Grad zwischen beiden Zylinderbänken, der bedingt, dass die Kolben sich direkt gegenüber stehen.

 

Die Vorteile dieses Konzepts liegen auf der Hand: Es gibt einen vollkommenen Massenausgleich im Motor, was sich auf die Schwingungen und Vibrationen positiv auswirkt. Die Motorabmessungen sind kompakt, das ganze Paket extrem flach; die geringe Bauhöhe ermöglicht einen sehr niedrigen Schwerpunkt auf. Gleichzeitig erlaubt die sehr kurze und steife Kurbelwelle sehr hohe Drehzahlen.

 

Subaru hat in den letzten Monaten einen ganz neuen Zweiliter-Boxermotor mit zwei oben liegenden Nockenwellen entwickelt, der die alten Versionen mit nur einer Nockenwelle respektive die Turbo-Variante ablöst. Subaru setzt nun also auch kompromisslos auf die Vierventil-Technik. Die neue Architektur des Boxermotors bedingt sehr engwinklig zueinander stehenden Ventile, die anders geformt sind als bei herkömmlichen Triebwerken. Beim neuen Basisaggregat steuern zwei statt wie bisher eine oben liegende Nockenwellen pro Zylinderbank je vier Ventile pro Zylinder.

 

Ein aktives System zur Regelung der Ventilsteuerzeiten, das den verquasten Namen Active Valve Control System, kurz AVCS, trägt, steigert das Leistungspotenzial und senkt den Verbrauch. Eine elektronische Drosselklappe namens ETCS sorgt für eine feinere Dosierung und bessere Kontrolle der Gasbefehle. Sie optimiert das Ansprechverhalten und senkt ebenfalls den Verbrauch. Das soll auch die neue LH-Jetronic-Benzineinspritzung mit Schubabschaltung bei nicht getretenem Gaspedal und eine spezielle Kennfeldzündung tun. Das Motormanagement wird über ganz neue Mikroprozessoren gesteuert. Die sollen vor allem eine bessere Frühwarnung vor sich anbahnenden Defekten sicherstellen.

 

Entscheidend für die Leistungsausbeute ist ein neuer Einlasskrümmer, der strömungsgünstiger geformt ist als sein Vorgänger. Er setzt der angesaugten Luft weniger Widerstand entgegen und arbeitet so bei hohen Drehzahlen deutlich effizienter. Eine Sekundär-Lufteinblasung in die Auslasskanäle führt dem Motor obendrein kalte Frischluft zu. So wird unverbrannter Kraftstoff im zweiten Anlauf verbrannt.

 

Die Kaltlaufphase wird verkürzt, der Katalysator erreicht schnell seine Betriebstemperatur und vermeidet so unnötige Staudrücke, die entstehen, wenn die Abgase innerhalb des Auspuffs etwa an den Biegungen der Auspuffkrümmer mit unterschiedlichen Strömungs- geschwindigkeiten flutschen und an den Stellen, an denen die Abgase schneller strömen, ein höherer Druckverlust entsteht.

 

Die Abgas-Ausleitung, bislang im Motorsport ein weitgehend vernachlässigtes Element zur Leistungssteigerung, wird von Subaru zumindest mal im Ansatz im Angriff genommen. Der neue Serienmotor, auf dem der WRC-Treibsatz fußt, leistet 160 PS bei 6500/min.

 

Der neue Impreza trägt aber auch andere Gesichtszüge, die nicht nur der Attraktivität der Formensprache geschuldet sind. Die Spoiler in den Ecken des vorderen Stoßfängers sorgen dafür, dass die Luft gleichmäßig von der Stirnseite an den Seiten vorbei geleitet wird. Die Turbohutze auf der Motorhaube sorgt für eine bessere Luftzufuhr zum Ladeluftkühler.

 

Die Form dieses Lufteinlasses wurde optimiert und fällt um 19 Millimeter niedriger aus als zuvor. Sie wurde obendrein so flach wie möglich gehalten, um eine bessere Drübersicht aus dem Cockpit heraus zu ermöglichen. Damit will Subaru den Konzeptvorteil des Boxermotors auffangen ? und die Fahrer so tiefer ins Cockpit kauern. Bislang mussten Petter Solberg und Co. höher sitzen, als das für den Schwerpunkt optimal gewesen wäre.

 

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