Am Mittag geriet die Führung von Thierry Neuville in Gefahr. Verfolger Jari-Matti Latvala hatte seinen Rückstand auf lächerliche 2,9 Sekunden eingedampft. Doch Neuville zeigte sich nach der langen Mittagspause hellwach, brummte seinem direkten Gegner sofort zehn Sekunden drauf und verteidigte seine Position auch zu jenem Zeitpunkt, als Petrus heftige Regenfälle über die Rallye Sardinien schickte.
„Unser Auto ist unter diesen rutschigen Bedingungen grandios zu fahren. Wir können richtig, richtig schnell sein“, freute sich Neuville, der die Etappe mit einem Vorsprung von 16,1 Sekunden beendete. „Ich bin zufrieden. Auch wenn es toll ist, mit Jari-Matti Latvala zu kämpfen, wird es morgen noch einmal hart. Doch wir werden gut vorbereitet sein.“
Latvala verbleiben am Sonntag noch 40 Wertungskilometer, um Neuville abzufangen. Warum es heute nicht reichte, um die Führung zu erobern, war dem Finnen nach der letzten Prüfung sofort klar: „Ich war etwas zu vorsichtig unterwegs. Thierry hat mehr riskiert als wir und einen super Job gemacht. Noch sind ein paar Prüfungen zu fahren und wir haben sicher noch nicht ganz aufgegeben“
Hinter dem Spitzenduo belegt Sebastien Ogier den dritten Platz. Mehr scheint für den Franzosen, der gestern und heute die Strecke als erster Fahrer kehren musste, nicht drin zu sein. Bis zum Nachmittag hatte er es noch mit Mads Östberg und Andreas Mikkelsen zu tun, doch beide sahen das Ziel nach Steintreffern nicht. Auch Dani Sordo kämpfte im Tagesfinale mit Schwierigkeiten. Der spanische Hyundai-Pilot klagte über ein klemmendes Gaspedal und Überhitzungsproblemen, ist aber dennoch Vierter. Hinter ihm belegen die Ford-Privatiers Ott Tänak und Henning Solberg den fünften und sechsten Platz, noch vor M-Sport-Werkspilot Eric Camilli.
WRC2-Update: Suninen weiter vorn
Erst spät am Abend wurden die Zeiten in der WRC2 korrigiert. Teemu Suninen, der beim verunfallten Lorenzo Bertelli gestoppt hatte, weil sich Beifahrer Simone Scattolin am Rücken verletzt hatte, bekam eine korrigierte Zeit für die zwölfte Prüfung zugesprochen und behielt seine Führung in der WRC2. Nachdem Esapekka Lappi seinen Fabia im Unterholz geparkt hatte, rückte Nicolás Fuchs auf den zweiten Platz nach vorn, Jan Kopecky konnte ihn ihm Finale jedoch vom zweiten Platz verdrängen. Umberto Scandola blieb mit defekten Kühler liegen, dadurch rückte Karl Kruuda auf den vierten Platz nach vorn, hinter ihm ist Armin Kremer Fünfter.
Die letzte Etappe der Rallye Sardinien beginnt morgen um 8:27 Uhr. Insgesamt stehen vier Prüfungen auf dem Programm, die abschließende Power-Stage beginnt wie üblich um 12:08 Uhr.
Zwischenstand nach WP15 von 19
| 1. | Neuville / Gilsoul | Hyundai i20 WRC16 | 03:07:35.2 |
| 2. | Latvala / Anttila | Volkswagen Polo R WRC | +00:16.1 |
| 3. | Ogier / Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | +01:15.0 |
| 4. | Sordo / Martí | Hyundai i20 WRC16 | +02:19.2 |
| 5. | Tänak / Mõlder | Ford Fiesta RS WRC | +04:50.6 |
| 6. | Solberg / Minor | Ford Fiesta RS WRC | +05:32.4 |
| 7. | Camilli / Veillas | Ford Fiesta RS WRC | +05:38.5 |
| 8. | Kruuda / Järveoja | Ford Fiesta R5 | +11:35.3 |
| 9. | Prokop / Tománek | Ford Fiesta RS WRC | +12:33.1 |
| 10. | Kopecký / Dresler | Skoda Fabia R5 | +13:31.6 |
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