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Sandell siegt überraschend

Der junge Schwede konnte sein Glück nicht glauben. Am letzten Tag übernahm Patrik Sandell die Führung von Guy Wilks und gewann völlig überraschend die JWRC-Wertung.

<strong>NEUER SPITZENREITER:</strong> Patrik Sandell übernimmt Führung in der JWRC

Fassungslos und überglücklich erreichte Patrik Sandell das Ziel der achtzehnten Wertungsprüfung der Rallye Italien. "Ich kann es kaum glauben", sagte der Schwede aufgeregt. "Diese Saison verläuft ja wirklich gut für mich und im ersten Jahr habe ich solche Ergebnisse gar nicht erwartet." In Schweden und Argentinien musste sich der Renault-Pilot mit der zweiten Position begnügen, nun schaffte es der 24-jährige auf das obere Treppchen und übernimmt auch die Führung in der Junior-Weltmeisterschaft vor den ´alten´ Hasen Per-Gunnar Andersson und Urmo Aava.

 

Die Renault-Piloten hatte im Vorfeld kaum einer auf der Rechnung und alles lief auf einen Zweikampf zwischen Suzuki und Citroën hinaus. So war es Urmo Aava, der als erster die Führung übernehmen konnte. Doch insgesamt sieben Reifenschäden warfen den Esten zurück, der sich trotzdem mit der dritten Position gut aus der Affäre zog. Zweiter hinter Sandell wurde ebenfalls überraschend Conrad Rautenbach, der jedoch nach der Zieldurchfahrt mit einem überhitzenden Triebwerk den Weg zurück nach Olbia antreten musste.

 

Pechvogel der Abschlussetappe, bei der kein Service in Anspruch genommen werden durfte, war der Brite Guy Wilks. Der Suzuki-Pilot erbte am ersten Tag die Führung seines Markenkollegen Urmo Aava und baute diese im Verlauf der zweiten Etappe aus. Doch in der fünfzehnten Prüfung musste Wilks seinen Swift mit gefallenem Öldruck abstellen. Dank SupeRally beendete er die Veranstaltung noch als Achter. Der Sieger in Argentinien hat in dieser Saison bislang nur zwölf Zähler holen können.

 

In den letzten drei Prüfungen übertrieb es Citroën-Youngster Julien Pressac ein wenig, der sich noch Hoffnungen auf die zweite Position machte. Der junge Franzose griff den nur 41.7 Sekunden vor ihm liegenden Conrad Rautenbach an und kam von der Strecke ab. Sechs Minuten hat es gedauert, bis er weiter fahren konnte und wurde letztendlich Siebenter. Auch Urmo Aava hat es auf Conrad Rautenbach abgesehen, doch letztendlich fehlten ihm 28.4 Sekunden auf den Fahrer aus Zimbabwe.

 

Hinter dem viertplazierten ehemaligen JWRC-Champion Per-Gunnar Andersson beendete der Deutsche Aaron Burkart die Veranstaltung mit fast zehn Minuten Rückstand auf der fünften Position. "Wir sind teilweise wie auf rohen Eiern gefahren", so der OMV-Pilot. "Dennoch musst du immer einen gewissen Speed halten. Diese Gratwanderung ist uns sehr gut gelungen. Bis auf zwei, drei Kleinigkeiten am zweiten Tag war es eine perfekte Rallye. Jetzt freue ich mich schon auf das Heimspiel im August, wo ich zum dritten Mal in Folge in die Punkte fahren möchte."

 

Weniger erfolgreich verlief es dagegen für Katrin Becker an der Seite des Esten Jaan Mölder. Beim ersten Einsatz im Suzuki Ignis S1600 des tschechischen Teams JM Engineering, beendete das Duo die Veranstaltung auf der 13. Position.

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