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Sandell ist Junior-Weltmeister

Als Außenseiter startete Patrick Sandell ins JWRC-Finale. Haushohe Favoriten waren die Suzuki-Piloten, die den Titel in einem dramatischen Ende verloren.

<strong>NEUER CHAMPION:</strong> Patrick Sandell

Es sollte auch in diesem Jahr anders kommen, denn ausgerechnet ein Renault-Privatier wilderte im Revier der übermächtigen Konkurrenz von Suzuki herum. Mit Erfolg, den Einstand in der Junior-WM feierte der Schwede Patrick Sandell als Zweiter bei seinem Heimspiel. Dieses Ergebnis wiederholte er in Argentinien und konnte in Italien sogar die gesamte Konkurrenz hinter sich lassen.

 

Schon erstaunlich, aber seitdem der Titel des S1600- bzw. Junior-Weltmeisters vergeben wird, sicherte sich immer ein Debütant die Meisterehren und bislang waren nur Youngster aus Frankreich (Sebastien Loeb, Brice Tirabassi), Spanien (Dani Sola, Dani Sordo) und Schweden (Per-Gunnar Andersson, Patrick Sandell) erfolgreich.

 

Vor dem Saisonfinale in Wales hatten nach der Disqualifikation von Per-Gunnar Andersson in der Türkei noch sechs Teams theoretische Titelchancen. Schon in der Auftaktprüfung schied der Meisterschaftsführende Urmo Aava aus und konnte nur dank SupeRally die restlichen Etappen bestreiten und bekam am letzten Tag noch überraschend die Chance auf den Titel.

 

Die favorisierten Suzuki-Werksfahrer Guy Wilks und Per-Gunnar Andersson erlebten am Samstag eine Rallye mit vielen Hoch- und noch mehr Tiefpunkten. Während der Brite seinen Swift mit Getriebeschaden abstellen musste, machte sich sein Teamkollege trotz kleinerer Probleme auch noch am letzten Tag leise Hoffnungen auf den Meisterschaftstitel.

 

Mit 5.2 Sekunden Vorsprung ging das gemischte Doppel Jaan Mölder und Katrin Becker in die letzte Etappe der Wales Rally GB. Doch auch das Suzuki-Duo blieb beim schwierigen Saisonfinale nicht vom Pech verschont und schon in der Auftaktprüfung büßten sie die Führung nach einem Reifenschaden ein, die der Schwede Patrick Sandell an sich reißen konnte.

 

Dieser wiederum wollte zuviel und schied kurze Zeit später nach einem Unfall aus. Somit kam Andersson wieder ins Spiel, doch auch sein Landsmann verwertete den Matchball nicht und begrub seine Titelchancen. Somit kam der zu Beginn ausgefallene Este Aava wieder ins Spiel, der sich mittlerweile in die Punkteränge vorarbeiten konnte.

 

Letztendlich beendete Aava die Veranstaltung als Achter, während der Schwede Sandell dank SupeRally noch als Fünfter gewertet wurde. Somit kann der Underdog im Renault Clio S1600 in die Fußstapfen von Dani Sordo treten, nach einer engen Meisterschaftsentscheidung gegen Per-Gunnar Andersson und Urmo Aava.

 

Den Sieg der JWRC-Wertung entschieden Jaan Mölder und seine Deutsche Beifahrerin Katrin Becker für sich, die mit fast drei Minuten Vorsprung das Ziel vor dem Italiener Luca Betti erreichten. Durch die zahlreichen Ausfälle nach vorne gespült wurde der OMV-Junior Aaron Burkart und Beifahrer Kevin Zemanik, die sich über die erste JWRC-Podiumsankunft freuten.

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