Finnland - WP2

Rückschlag für Hirvonen

So hatte sich Mikko Hirvonen den Auftakt in sein WM-Heimspiel sicher nicht vorgestellt. Ein technischer Defekt sorgt für einen großen Rückstand.

<strong>TIEFSCHLAG:</strong> Mikko Hirvonen fällt bereits beim Auftakt weit zurück

In einer schnellen Linkskurve der ersten Prüfung rutscht Mikko Hirvonen von der Strecke und schlägt mit dem Heck gegen einen Baum. Die Aufhängung und die Bremse wird dabei stark beschädigt, der Finne schleppt sich mit größter Mühe ins Ziel und kassiert einen Rückstand von 48 Sekunden. "Der Motor ging plötzlich aus und wir hatten keinen Vortrieb mehr", meinte Hirvonen.

 

Auf der Verbindungsetappe versuchte er den Schaden eigenhändig zu beheben, jedoch ohne echten Erfolg. Auf der zweiten Prüfung blockiert ein abgebrochenes Aufhängungsteil das Hinterrad und der Reifen platzt. Hirvonen fällt weiter zurück und liegt nach dem kurzen Auftakt bereits 1:38 Minuten zurück.

 

Dass der Rückstand von Hirvonen nicht noch größer wurde, hat er den Taktikspielen an der Spitze zu verdanken. Der Stand nach WP2 ist maßgeblich für die Startreihenfolge am morgigen Tag. Kaum war Sebastien Loeb durchs Ziel, bekamen alle weiteren Fahrer ihre Zielzeiten ins Auto übermittelt, damit jeder den aus seiner Sicht optimalen Platz erreicht.

 

Durch dieses Geschachere rutscht Loeb wieder an die Spitze, dicht gefolgt von seinem Teamkollegen Sebastien Ogier. "Mir sind die anderen Fahrer egal. Mich interessiert nur Loeb. Ihn will ich besiegen", machte der junge Franzose klar. Vorjahressieger Jari-Matti Latvala nistete sich auf Platz drei ein: "Ich hatte ein Zielzeit. Morgen werden die Prüfungen nur einmal gefahren, dass heißt der Straßenkehrereffekt wiegt noch schwerer." Hinter ihm bremst sich Jari Ketomaa auf den vierten Rang zurück. Der Ford-Privatier hatte nach der ersten Prüfung die Rallye angeführt. "Ich mag diese Taktiererei nicht. Aber ich wollte morgen auf keinen Fall als erster Fahrer auf die Strecke", so Ketomaa, der sich nach dem eindrucksvollen Auftakt zuversichtlich zeigte: "Ich rechne mir hier durchaus Siegchancen aus."

 

Einen starken Eindruck auf der ersten Prüfung konnte auch Matti Rantanen hinterlassen. Im privat eingesetzten Mini WRC stürmte er auf Platz 6 nach vorn, um anschließend in bester finnischer Manier von der Strecke zu fliegen. Immerhin kann sich Dani Sordo im Werks-Mini auf Rang 5 behaupten, SWRC-Spitzenreiter Ott Tänäk (Ford), Petter Solberg (Citroën) und Kris Meeke (Mini) platzieren sich dahinter. "Es hätte noch schneller gehen können, wenn wir auf beiden Prüfungen freie Sicht und keinen Staub gehabt hätten", gab sich Tänäk selbstsicher.

 

Am Abend steht die 4.19 Kilometer lange dritte Prüfung "Laajavouri" auf dem Programm. Für die Piloten eine willkommene zusätzliche Trainingsmöglichkeiten, denn die Prüfung wird am Samstagabend als finale Power-Stage gefahren, bei der es zum weitere WM-Punkte geht. In puncto Witterung halten sich die Prognosen für den morgigen Tag noch alle Optionen offen – von heftigen Niederschlägen bis zu einem Andauern des sonnigen Sommerwetters von heute. Los geht es mit der WP4 "Hassi", einer der neuen Aufgaben in der Gegend rund um die Wintersport-Metropole Lahti. Insgesamt stehen morgen acht Prüfungen über eine Gesamtlänge von 134.6 Kilometer auf dem Programm.
 

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