Ilka Minor teilt aus

'Röhrl soll sich neben Loeb setzen'

Die Kritik von Walter Röhrl am Niveau der heutigen Weltmeisterschaft stößt an vielen Ecken auf Verwunderung. Auch Ilka Minor, aktuell mit Evgeny Novikov im M-Sport-Werksteam unterwegs, ist genervt von den Einschätzungen mancher Altstars.

<strong>KLARE ANSAGE:</strong> Ilka Minor findet die Aussagen über das heutige WM-Niveau unpassend

"Manchmal wundere ich mich, wie manche Altstars so daher reden!" - Ilka Minor reicht's. Erneut wurde das Niveau der heutigen Weltmeisterschaft in Frage gestellt. Der Beifahrerin von Evgeny Novikov geht das zu weit.

"Ich will mich jetzt nicht in Rage reden. Aber manchmal wundere ich mich schon, wenn ich höre, was eine Michele Mouton, oder ein Walter Röhrl so von sich geben", sagte die Österreicherin im Interview mit 'rallye - Das Magazin'. "Die beiden sprechen gerne von der guten alten Zeit und wie sie mit Gruppe-B-Raketen tagelang unterwegs waren. Was soll das? Die heutigen Buben, wie Röhrl die WM-Piloten gerne bezeichnet, machen einen Job, den kann der sich kaum vorstellen."

Minor hat deshalb eine klare Empfehlung. "Die sollten sich mal zum Loeb ins Auto setzen und anschauen, was es heißt, heute Rallyes zu fahren. Da ist nix mit 20mal die Strecke anschauen und so. Auch der Kurvenspeed mit einem WRC ist ein ganz anderer. Es sind einfach andere Zeiten und das sollte man respektieren und nicht einfach so daherreden", sagte sie. "Es gibt Leute wie Juha Kankkunen, oder Stig Blomqvist, die erkennen an, dass sich der Sport gewandelt hat. Ich für meinen Teil habe großen Respekt vor dem, was die Fahrer und Beifahrer früher geleistet haben. Es wäre einfach schön, wenn die älteren Fahrer das umgekehrt genauso machen."

Ob sie die Gruppe-B-Zeit gerne selbst erlebt hätte? "Ich saß jetzt gerade in einem Gruppe-B-Auto und muss sagen, das war schon eine gefährliche Sache. Vor den Leuten von früher habe ich wirklich großen Respekt. Aber das ist 30 Jahre her. Da war auch die Industrie noch anders aufgestellt. Was wurde damals getestet und trainiert, Autos verbraucht und Service mit dem Helikopter gemacht. Diese Zeiten sind vorbei. Auch wenn ich wählen könnte, ich bin froh, heute dabei zu sein", meinte Minor abschließend.

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