Rallye News

Richards: "Live-Übertragung wird ein wichtiger Bestandteil werden."

David Richards erklärt wie er sich die Zukunft des Rallyesports vorstellt und welche technischen Neuerungen im Fernsehbereich zu erwarten sind.

David Richards.

[b]Was werden wir in den kommenden Wochen und Monaten von ISC erwarten dürfen?[/b]

"Wir werden natürlich unsere Berichterstattung im Fernsehen weiter ausbauen, das bedeutet auch eine Zunahme des Interesses seitens der Print-Medien. Ich beobachte die britische Presse, die immer mehr über die Rallye-WM berichtet. In den vergangenen Jahren war es meistens so: die Zeitungen in den Ländern mit einem WM-Lauf berichteten nur im Vorfeld der Veranstaltung über die Meisterschaft und dann kaum noch. Wenn man in England lebt musste man bis in den November warten, lebt man in Griechenland bis zur Akropolis im Juni. Es war also keine dauerhafte Berichterstattung, das gilt es zu ändern."

 

[b]Was beinhaltet der Vertrag mit dem britischen TV-Sender Channel 4?[/b]

"Dieser Sender besitzt eine hohes Ansehen wenn es um innovative Lösungen im Bereich des Fernsehens geht. Sie haben bspw. großartige Arbeit bei der Übertragung von Pferderennen geleistet und haben vor, ähnlich kreativ beim Senden der Rallye-WM zu sein."

 

"Ich glaube das Team von Channel 4 sind in Sachen TV genau die Richtigen, denn der Unterschied zu dem was wir vor zwei Jahren hatten ist enorm. Wir sind jetzt in der Lage von überall auf der Welt ein hochwertiges Programm zu senden. Egal ob von einer On-Board-Kamera aufgezeichnet, oder von den Strecken in der afrikanischen Steppe oder in den verschneiten Landschaften Schwedens. Aber jetzt gilt es diese Bilder möglichst schnell dem Publikum zu präsentieren und da wird Channel 4 eine großartige Arbeit leisten."

 

[b]Wird diese Art von Abkommen auch mit anderen europäischen Sendern und später eventuell auch weltweit abgeschlossen?[/b]

"Es wird einige Zeit dauern. Wir sind sehr glücklich einen solch renommierten Partner in England zu haben. Andere Länder sind jetzt schon auf dem selben Stand , z.Bsp. Skandinavien, logischerweise durch ihre vielen WM-Fahrern, und Australien mit Channel 10. In anderen Ländern verzeichnen wir ebenfalls großes Zuschauerinteresse."

 

[b]Wo sehen Sie den Rallyesport in drei bis fünf Jahren?[/b]

"Absolute Priorität besitzt das Fernsehen, nicht weil ich andere Medien unterschätze, aber es gibt keinen Zweifel das TV-Übertragungen das wichtigste sind. Ich denke wir werden bis dahin einen Stand erreicht haben der etwa 50% der heutigen Formel-1-Übertragungen entspricht. Außerdem werden wir eine ganze Reihe von Marketingmöglichkeiten für die an der Meisterschaft beteiligten Hersteller planen und aufbauen."

 

[b]Formel-1 wir live im Fernsehen übertragen. Gibt es ähnliche Pläne für den Rallyesport?[/b]

"Live-TV ist eine wichtige Komponente um konkurrenzfähig gegenüber anderen internationalen Sportarten zu sein. Es ist absolut wichtig das wir die Rallye-WM live übertragen. Das ist natürlich eine technische Herausforderung. Wir sind hier nicht auf einem Tennis-Court, einem Fußballfeld oder einer Rundstrecke. Wir müssen aus den Tälern Afrikas, unwirtlichen Gegenden Schwedens oder entfernten Gebieten Neuseelands und Australien berichten."

 

"Daher steht uns eine große technische Aufgabe bevor und wir arbeiten mit verschieden Technologie-Partnern zusammen um eine Lösung in den nächsten Jahren zu erarbeiten. Im Moment können wir schon einige ausgewählte Abschnitte einer Rallye übertragen, aber mein Ziel ist es, in den nächsten fünf Jahren ein komplettes Live-Programm anbieten zu können. Aber dafür benötigen wir als zweites natürlich das Zuschauerinteresse um diese hohen Produktionskosten zu rechtfertigen."

 

[b]Die erste Rallye des Jahres, die Monte ... traditionell ein anspruchsvolle Veranstaltung.[/b]

"Schnee und Eis machen diese Rallye zu einer Lotterie. Man muss seine Reifen drei bis vier Stunden vor der Prüfung wählen bevor es zu einer Prüfung in die Berge geht. Von der richtigen Reifenwahl hängt vieles ab. Aber in diesem Jahr sehen wir viele Fahrer in anderen Autos sitzen, zählt man dies dazu, erwartet uns eine Monte deren Ergebnis selten so schwer vorhersagbar war."

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