Deutschland - WP14

Reifenschaden wirft Loeb zurück

So schnell kann es gehen. Auf der letzten Prüfung fängt sich Sebastien Loeb einen Reifenschaden ein und wird auf Platz zwei zurückgeworfen. Plötzlich führt Sebastien Ogier und die Citroën-Teamorder kehrt sich um.

<strong>RÜCKSCHLAG:</strong> Sebastien Loebs Siegesserie in Deutschland wackelt

"Es gibt doch noch Gerechtigkeit im Sport! Das ist gut." - Sebastien Ogier vermied zwar jeglichen Gefühlsausbruch, als er im Ziel der letzten Tagesprüfung vom Reifenschaden seines Teamkollegen erfuhr, aber eine innerliche Genugtuung war ihm deutlich anzumerken.

 

Sebastien Loeb hatte durch einen Plattfuß über 1:15 Minuten eingebüßt und rutschte auf Rang zwei zurück. Plötzlich führt Ogier, obwohl die Citroën-Teamleitung zur Mittagspause eine klare Teamorder ausgesprochen hatte und dem jüngeren Seb jeden Angriff auf den älteren Seb verboten hatte. "Ich will meine Führung nicht feiern. Ich kann nicht glücklich sein, wenn mein Teamkollege ein Problem hat", meinte Ogier.

 

Loeb verstand die Welt nicht mehr. "Ich weiß nicht wie es passiert ist. Auf einer Geraden lagen viele Steine, aber wir haben es langsam angehen lassen", meinte der Weltmeister, dessen Deutschland-Siegesserie in diesem Jahr nach acht Jahren tatsächlich enden könnte.

 

Die Spannungen im Citroën-Team waren das bestimmende Thema der zweiten Etappe. Fast ging die starke Leistung von Dani Sordo unter, der im Mini WRC weiterhin auf Platz drei liegt und sich gegen Mikko Hirvonen im Ford Fiesta WRC behauptet. "Ich glaube wir können sogar noch besser sein. Aber ich bin sehr sehr zufrieden mit dem Auto uns unserem Team", freute sich der Spanier. Hirvonen erkannte neidlos an: "Ich versuche ihn anzugreifen, aber Dani ist gut unterwegs. Mal sehen was morgen noch geht."

 

Zum Thema Reifenschäden kann Petter Solberg am Abend jede Menge beitragen. Vier Plattfüße handelte sich der Norweger im Tagesverlauf ein und liegt mit 3:42 Minuten Rückstand abgeschlagen auf Platz 6 hinter Kris Meeke im zweiten Werks-Mini. Auch Dennis Kuipers, der lange Zeit auf dem starken siebten Platz lag, überstand den zweiten Durchgang über die berüchtigte Panzerplatte nicht ohne Reifenschaden. Der Ford-Pilot musste den Schaden auf der Prüfung beheben und flog aus den Top-10 heraus. 

 

Nach dem Pech Kuipers rutschte Kimi Räikkönen (Citroën) auf den siebten Rang nach vorn. Hinter ihm belegen Henning Solberg (Ford), Armindo Araujo (Mini) und Peter van Merksteijn jr. (Citroën) die weiteren Punkteplätze.

 

Zum Reifenopfer wurde auch Mads Östberg. An der gleichen Stelle wie Jari-Matti Latvala am Vormittag beschädigte er auf WP13 ein Rad und schleppte sich mit einem schleichenden Plattfuß zwar ins Ziel der letzten Prüfung, "aber damit kommen wir nicht mehr zurück in den Service", erklärte Östberg, der durch die damit fällige Zeitstrafe noch weiter zurückfallen wird. Sein Markenkollege Ken Block schaute nur beiläufig auf die Zeittafel: "Ich hatte jede Menge Spaß. Die 'Panzerplatte' ist genial und ich bin so oft es ging gedriftet um die vielen Fans zu unterhalten."

 

In der SWRC führt Ott Tänak im Ford Fiesta S2000 das Klassement weiterhin souverän an. Nasser Al-Attiyah kann sich trotz eines Antriebsschadens und zweier Plattfüße vor Frigyes Turán auf Rang zwei behaupten. Betrachtet man nur die S2000-Klasse, dann können sich die beiden VW-Junioren Hans Weijs jr. und Christian Riedemann mit ihren Skodas auf den Plätzen zwei und drei behaupten. "Am Morgen war ich zwei Mal neben der Strecke, aber der Nachmittag war fantastisch", freute sich Riedemann über den Tagesverlauf. Die anderen deutschen S2000-Junioren erreichten das Ziel nur unter Superally. Felix Herbold schied bereits auf der ersten Prüfung aus. Hermann Gassner jr. musste nach zwei Reifenschäden vorzeitig aufgeben.

 

 

 

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