Die traditionsreiche Rallye Monte Carlo (17. bis 22. Januar) bricht aus dem von WM-Rallyes gewohnten Format aus und verfolgt ein Konzept, wie es vor 15 Jahren in der Königsklasse üblich war. So erstreckt sich die Veranstaltung ab kommendem Mittwoch über fünf Tage und umfasst 18 Wertungsprüfungen über insgesamt 433,36 Kilometer – damit ist sie der längste WM-Lauf seit der Safari-Rallye Kenia 2002. Als Startort dient die vor den Seealpen gelegene Ardêche-Metropole Valence. Ab Freitag zieht der Rallye-Zirkus gen Süden in die mondäne Mittelmeer-Enklave Monaco. Prinzipiell zählt die Rallye Monte Carlo dabei zu den Asphalt-Läufen – unvorhersehbare Wetterlagen und -umschwünge stellen die Fahrer jedoch häufig vor immense Aufgaben.
Das Spektrum möglicher Fahrbahnzustände ist enorm und reicht von staubtrocken über wassergeflutet bis hin zu Eis und Schnee – unter Umständen sogar innerhalb einer einzigen Wertungsprüfung, die sich aus den Tiefen der Täler über hoch gelegene Bergpässe in die nächste steile Abfahrt ziehen kann oder von der sonnenverwöhnten auf die Schattenseite eines Canyons wechselt.
Diese Umstände erklären auch, warum die richtige Reifenwahl bei der Rallye Monte Carlo eine so übergeordnete Bedeutung besitzt und schnell über Sieg oder Niederlage entscheiden kann. Zumal die Pneus nicht nur für eine, sondern stets für eine Gruppe von Wertungsprüfungen passen müssen und die Entscheidung zugunsten des einen oder anderen Typs teilweise Stunden im Voraus getroffen wird. Oftmals gibt es ohnehin nicht den einen perfekten Reifen, wenn sich das Wetter als besonders wechselhaft erweist. Den Schlüssel zum Erfolg kann in diesem Fall auch jener Pneu darstellen, der unter dem Strich die wenigsten Nachteile bietet …
Zugunsten einer möglichst hohen Treffsicherheit bei der Wahl der Reifen kommt es bei der „Monte“ stark auf das Team an. Wetterbeobachter, die sich an strategischen Punkten positionieren und Veränderungen melden, sowie die sogenannten Ice-Crews spielen dabei die entscheidende Rolle. Dabei handelt es sich zumeist um erfahrene Rallye-Fahrer und -Beifahrer, die die Prüfungen kurz vor dem Start des ersten Teilnehmers noch einmal besichtigen und den Aufschrieb des Copiloten mit den jüngsten Informationen zum Straßenzustand ergänzen. Auch sie liefern wichtige Hinweise für die Reifenwahl.