Loeb, die Kehrmaschine

„Reglement passt nicht ganz“

Zwei Tage lange fegte Sebastien Loeb für die anstürmende Konkurrenz die türkischen Schotterpfade sauber und musste sich mit Rang drei zufrieden geben.

<strong>KEHRMASCHINE:</strong> Loeb fegte zwei Tage lang die Schotterprüfungen

Sein Chef hatte sich schon am Freitagabend Luft gemacht, doch Sebastien Loeb ließ sich seinen Ärger nicht ansehen und blieb wie gewohnt locker. Zwei Tage lang durfte er für die Ford-Piloten die Strecken fegen und musste hilflos mit ansehen, wie sich Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala einen komfortablen Vorsprung erarbeiteten.

 

„Drei Tage lang habe ich alles versucht. Ich bin über das Limit gegangen, habe das ganze Potenzial des Autos und der Reifen ausgenutzt“, meinte Loeb im Ziel der Rallye Türkei und musste sich mit Rang drei zufrieden geben. „Das einzig Gute ist, dass das Straßenfegen bei den verbleibenden sieben Rallyes – abgesehen von Neuseeland - kein Problem sein sollte. Die Abstände in beiden WM-Wertungen sind gering und der Rest der Saison wird ziemlich aufregend.“

 

Die Möglichkeit des Taktierens stellt Loeb nicht in Frage, findet aber, dass in diesem Bereich das Reglement überarbeitet werden sollte. „Es ist natürlich nicht schön die Straße zu säubern, aber wenn es um die Taktik geht, dann ist es wirklich gut“, so der Weltmeister. „Das Reglement passt hier nicht ganz, denn für den Sport ist es nicht schön anzusehen. Jeder spricht nur noch über die Taktik, es wäre schöner, wenn es um den Speed gehen würde. Da läuft etwas schief. Aber es ist normal, dass Ford dies ausnutzt. Bei dieser Rallye haben sie es gut gemacht und wir haben eben verloren.“

 

In der zweiten Saisonhälfte stehen drei Asphaltläufe auf dem Programm, traditionell sind die Citroens hier im Vorteil. Doch auch auf Schotter will Loeb die entscheidenden Punkte einfahren. „Wir werden es zumindestens versuchen“, stellt der Franzose klar. „Normalerweise sind Dani und ich gut auf Asphalt. Das wird uns auch in der Markenwertung helfen. Aus meiner Sicht müssen wir aber auch auf Schotter so viele Punkte wie möglich holen. Man muss sich nur die Meisterschaft anschauen. Wir haben fünf Rallyes gewonnen und sind dennoch nur Zweiter. Das zeigt, wie wichtig es ist, konstant zu sein.“

 

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