Chile, Kanada, Abu Dhabi

Rallye-WM plant Welttournee

Spätestens in zwei Jahren könnte die Weltmeisterschaft ihrem Namen tatsächlich alle Ehren machen. Etliche neue Länder wollen einen WM-Lauf bekommen und keins davon kommt aus Europa.

VW Polo WRC Portugal
Die Rallye-WM soll künftig nicht mehr hauptsächlich in Europa ausgetragen werden

Die Rallye-Weltmeisterschaft wird ihr Gesicht verändern. Das steht fest. Noch unklar ist, wohin die Reise künftig gehen wird. Allen voran wünscht sich Rückkehrer Toyota einen globaleren Auftritt der Topliga, sowie ein Heimspiel in Japan. Das findet nicht nur die Unterstützung der anderen Hersteller, sondern stößt auch bei FIA-Präsident Jean Todt auf offene Ohren, der schon seit geraumer Zeit ein Umdenken im WM-Kalender fordert.

„Das Tolle ist, dass wir einige Anfragen und auch ernsthafte Kandidaten haben“, freut sich Oliver Ciesla, Geschäftsführer der WRC Promoter GmbH, gegenüber Motorsport aktuell über das Interesse an der Rallye-WM. „Einige Länder haben wir schon besucht, andere haben uns ihre Konzepte präsentiert.“

Neben Kanada (Winterrallye!), Abu Dhabi und der Türkei hat kürzlich auch Chile Interesse angemeldet. Die Präsentation der Südamerikaner soll sehr überzeugend gewesen sein, zudem kann man auf die Unterstützung aus Politik und Wirtschaft zählen, wie schon das Beispiel ‚Dakar’ zeigt.

Hayden Paddon wirbt bei WRC-Promoter Oliver Ciesla für einen WM-Lauf in Neuseeland

Fast die ganze Nation steht hinter der Bewerbung von Neuseeland, an dessen Spitze sich Hyundai-Pilot Hayden Paddon gesetzt hat. Unermüdlich wirbt er für einen Wechsel von Australien in seine Heimat. Auch wenn es dort die schönsten Schotterstrecken der Welt gibt, stehen die Chancen allerdings eher schlecht. Kein Hersteller möchte im Moment nach Neuseeland wechseln.

So könnte Australien weiterhin als WM-Finale bestehen bleiben und Abschluss der künftigen Welttournee sein, die mit der Rallye Monte Carlo beginnt, über Schweden nach Kanada führt, ihren Weg durch Mexiko, Chile und Argentinien nimmt, ehe man nach Europa zurückkehrt, um dann im Herbst in China, Japan und Australien zu enden.

Weil die Hersteller und Teams auch künftig nicht mehr als 14 WM-Läufe in einer Saison stemmen wollen, werden aktuelle europäische WM-Läufe aus dem Kalender verschwinden müssen.

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