WM 2017

Rallye-WM ohne Volkswagen?

Gespannt blickt die Szene nach Wolfsburg. Dort soll in Kürze die Entscheidung bekanntgegeben werden, ob sich Volkswagen aus der Rallye-Weltmeisterschaft zurückzieht.

Polo WRC 2017
Rollt er direkt ins Museum? Der neue Polo WRC 2017 ist startklar

Am Sonntag herrschte noch einmal eitel Sonnenschein. Als klar war, dass es mit dem vorzeitigen Gewinn des Herstellertitels klappen würde, eilte Volkswagen-Technikvorstand Dr. Frank Welsch umgehend nach Wales, schließlich kommen aus seinem Budgettopf jene kolportierten 70 Millionen Euro, die jedes Jahr für das WRC-Projekt notwendig sind. 

Auf der Zielrampe strahlte Welsch mit dem Team um die Wette und hielt den Pokal stolz nach oben. Für einen kurzen Moment war die Rallye-Welt von Volkswagen noch einmal in Ordnung. 

Doch hinter den Kulissen wird heftig um die Zukunft des WM-Programms gerungen. Auf Volkswagen kommen enorme finanzielle Forderungen zu, die durch den Diesel-Skandal entstanden sind. Zwar vermeldete der Gesamtkonzern im dritten Quartal einen Gewinn von 3,75 Milliarden Euro, bei der Kernmarke Volkswagen fiel er jedoch um 54% auf 363 Millionen Euro. Zahlen, die der neubesetzte Vorstand natürlich gerne korrigieren möchte und deshalb an jeder Ecke mehr Effizienz und Einsparungen fordert.  

Nachdem Audi bereits in der Vorwoche den Rückzug aus der Langstrecken-WM verkündet hatte, erwarteten viele Beobachter, dass auch Volkswagen den Stecker aus der Rallye-WM zieht. Hinter den Kulissen, so vermeldete es die Gerüchteküche, sei eine entsprechende Entscheidung längst gefallen. Auf Nachfrage von ‚Motorsport aktuell‘, ob an dem Gerücht über einen vorzeitigen Ausstieg etwas dran sei, erklärte Welsch vor seiner Abreise nur knapp: „So etwas kommentieren wir grundsätzlich nicht.“ - Eine Bekräftigung des Engagements sieht anders aus.

Sollte sich Volkswagen tatsächlich aus der Weltmeisterschaft zurückziehen, dann dürfte der Fahrermarkt noch einmal richtig in Schwung kommen. Vor allem um Sebastien Ogier wird heftig gerungen, denn sein Fahrkönnen ist der Schlüssel zum Titel, wie er in den letzten vier Jahren als Volkswagen-Fahrer eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte.

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