Neue Strategie

Rallye-WM: Kürzere Läufe und dafür mehr?

Der Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft könnte in naher Zukunft weiter anwachsen. Um diese Aufgabe zu meistern, diskutiert die FIA nicht nur die Rückkehr der Rotation, sondern auch ein verkürztes Format für europäische WM-Läufe.

Rallye Australien
Die FIA diskutiert verschiedene Ansätze, um mehr WM-Läufe durchführen zu können

Intensiv arbeiten die FIA und der WM-Promoter am neuen Kalender 2017. Der Umzug der Rallye Korsika ins Frühjahr ist so gut wie beschlossene Sache, denn damit lassen sich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen wird die Saison im Herbst deutlich entzerrt und zum anderen die Diskussion über die Nachteile der Startreihenfolge entschärft, wenn eine Asphaltrallye die lange Serie von Schotterläufen unterbricht.

Doch die Gestaltung des Kalenders 2017 ist im Vergleich zu weiteren Planungs-Aufgaben ein lösbares Problem. Eine ganze Reihe von neuen Ländern will das WM-Prädikat erhalten und hat eine Bewerbung abgegeben. Das kommt dem Weltverband gelegen, denn schon vor einiger Zeit forderte FIA-Präsident Jean Todt, dass man sich globaler aufstellen muss, um der Bezeichnung „Weltmeisterschaft“ gerecht zu werden.

Vor allem in der Asien-Pazifik-Region gibt es großes Interesse an der Top-Liga. In Neuseeland wirbt man schon seit Monaten für eine Rückkehr der Rallye-WM. Australien will den WM-Lauf unbedingt behalten. China ist trotz der diesjährigen Absage weiterhin gesetzt. Zusätzlich haben sich Japan, Korea und Malaysia angemeldet.

Das sorgt allerdings für einiges Kopfzerbrechen bei der FIA. Um der Nachfrage gerecht zu werden, überlegen die Verantwortlichen deshalb, für diese Gegend wieder das ungeliebte Mittel der Rotation zwischen den einzelnen Läufen einzuführen. Allerdings soll es keinen jährlichen Wechsel geben, der eine langfristige Planung für Veranstalter unmöglich macht.

Auch auf europäische WM-Läufe kommen Veränderungen zu. Nicht nur deren Anzahl soll reduziert werden, sondern der gesamte Ablauf kommt auf den Prüfstand. So könnte die Länge deutlich reduziert werden und ein WM-Lauf nur noch anderthalb Tage dauern. Das würde trotz der verlängerten Saison den Teams etwas Luft verschaffen und möglicherweise einigen WM-Klassikern das Überleben sichern. Noch befinden sich die Pläne in einem frühen Stadium und werden hinter den Kulissen intensiv besprochen. Klar ist nur, die Rallye-WM wird und muss sich verändern, um auch in Zukunft bestehen zu können. 

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