WM 2016

Rallye Spanien: Ogier mit Sieg zum Titel

Sebastien Ogier und Julien Ingrassia haben die Rallye Spanien gewonnen und sind zum vierten Mal in Folge Weltmeister. Dani Sordo und Thierry Neuville belegen die restlichen Podiumsplätze.

Sebastien Ogier und Julien Ingrassia
Sebastien Ogier und Julien Ingrassia können ihren vierten Titel feiern

Sebastien Ogier hat es geschafft. Mit dem Sieg in Spanien krönte er sich zum vierten Mal in Folge zum Rallye-Weltmeister und schaffte den Sprung in einen höchst exklusiven Club, zu dem nur noch Juha Kankkunen, Tommi Mäkinen und Sebastien Loeb gehören. Eine Sache hat Ogier jedoch allen anderen Champions voraus: Er ist der erste Weltmeister, der bis zu seinem Titelgewinn keine Schotter-Rallye gewinnen konnte. Ein Resultat der diesjährigen Startreihenfolge, die den WM-Spitzenreiter an zwei Tagen als ersten Fahrer in die Spur schickt.

„Ich fühle mich fantastisch! Der vierte WM-Titel für Julien und mich, das ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl. Eine Ehre, wenn man mit so großen Namen wie Kankkunen und Mäkinen in einem Atemzug genannt wird. Ein riesiges Dankeschön an unser Team bei Volkswagen. Ohne sie wären Julien und ich nicht hier. Sie machen das ganze Jahr einen so großartigen Job, die gesamte Saison hatten wir ein perfektes Auto“, meinte Ogier.

Nach dem gestrigen Unfall von Andreas Mikkelsen war Ogier der Titel so gut wie sicher, aber der Abflug auf der letztjährigen Power-Stage geisterte noch immer in seinem Hinterkopf herum. Doch der Volkswagen-Pilot gab sich dieses Mal keine Blöße und fuhr zusammen mit Beifahrer Julien Ingrassia den ersten Platz souverän nach Hause. „Natürlich war die Anspannung vor der Power-Stage etwas höher als normal – angesichts des Titels vor Augen und des Fehlers vom letzten Jahr im Gedächtnis. Aber wir haben es geschafft. Trotz der erschwerten Regeln, trotz der starken Konkurrenz – auf diesen Titel bin ich so stolz wie nie zuvor“, so Ogier. „Jetzt wird erstmal ordentlich mit dem Team und meiner Frau gefeiert – und zu Hause kann ich dann auch meinem kleinen Sohn Tim den Pokal zeigen, den Papa geholt hat. Den WM-Titel widme ich ihm.“

Sordo: Keine Freude über Platz 2

Unter dem Jubel seiner spanischen Anhänger wurde Dani Sordo Zweiter, echte Freude wollte bei ihm jedoch nicht aufkommen. „Ich bin enttäuscht“, meinte der Hyundai-Pilot, der am Freitag die Rallye anführte, doch als diese auf Asphalt wechselte, mit starkem Untersteuern seines i20 WRC kämpfte und hinter Ogier zurückfiel. Thierry Neuville komplettierte in Katalonien das Podium und durch die Nullnummer von Mikkelsen hat er nun gute Chancen in diesem Jahr Vize-Weltmeister zu werden. Beide belegen in der Gesamtwertung mit 127 Punkten den zweiten Platz.

Für Hayden Paddon endete der Ausflug nach Spanien mit dem vierten Platz - sein bisher bestes Asphalt-Ergebnis. Lange Zeit saß ihm Kris Meeke im Nacken, doch der Citroën-Pilot musste seinen DS3 WRC am Morgen mit einem Motorproblem abstellen. Das fast schon passende Ende für einen verkorksten Auftritt in Katalonien, der von mehreren dicken Patzern gekennzeichnet war. Auch Martin Prokop sah das Ziel nicht. Der Tscheche riss auf der zweiten Tagesprüfung das rechte Vorderrad seines Ford Fiesta WRC ab.

Der Ausfall von Meeke brachte Mads Östberg als besten Ford-Piloten noch auf den fünften Platz nach vorn, allerdings mit deutlichem Rückstand von 3:24 Minuten. Hinter Ott Tänak feiert Kevin Abbring im Vorjahres-Hyundai als Siebter sein bislang bestes WM-Ergebnis. Jari-Matti Latvala sicherte sich mit der Bestzeit auf der Power-Stage zwar drei Extra-Punkte, ein schwacher Trost für den Finnen, der nach einem Aufhängungsschaden am ersten Tag nur 14. wurde.

WRC2: Kopecky im Titelrennen

In der WRC2 kann sich Skoda-Werkspilot Jan Kopecky gegen seinen Teamkollegen Pontus Tidemand durchsetzen und hat dadurch sogar noch Chancen auf den Titel. Für Topfavorit Teemu Suninen endete die Rallye Spanien dagegen mit einer Enttäuschung. Nach einem Turboschaden am Freitag, kam der Finne nicht mehr über den fünften Platz hinaus.

Schon in zwei Wochen geht es in der Weltmeisterschaft weiter. Dann steht die Rallye Großbritannien in Wales auf dem Programm. Dort kann Volkswagen den Hersteller-Titel vorzeitig klarmachen.

Ergebnis Rallye Spanien 2016

1.Ogier / IngrassiaVolkswagen Polo R WRC03:13:03.6
2.Sordo / MartíHyundai i20 WRC '16+0:15.6
3.Neuville / GilsoulHyundai i20 WRC '16+1:15.0
4.Paddon / KennardHyundai i20 WRC '16+1:27.8
5.Östberg / FlöneFord Fiesta RS WRC+3:24.4
6.Tänak / MõlderFord Fiesta RS WRC+5:24.9
7.Abbring / MarshallHyundai i20 WRC+7:31.3
8.Kopecký / DreslerŠkoda Fabia R5+9:05.1
9.Tidemand / AnderssonŠkoda Fabia R5+9:20.4
10.Breen / MartinCitroën DS3 WRC+9:57.1

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