WM 2018

Rallye Sardinien: Jetzt wird's wild

Mit ihrem Mix aus besonders groben Schotterstrecken und hochsommerlichen Temperaturen zählt die Rallye Italien zu den härtesten Herausforderungen im aktuellen WM-Kalender.

Kleiner Fehler mit großer Wirkung: Auf Sardinien ist höchste Konzentration angesagt

Die heiße Phase der Rallye-Weltmeisterschaft hat begonnen, und zwar im wörtlichen Sinn: Beim siebten WM-Lauf auf Sardinien erwarten die besten Lenkradartisten des Planeten am kommenden Wochenende sengende Sonne und Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke.

Die Rallye Italien führt über 20 Wertungsprüfungen mit insgesamt 313,46 Kilometern. Mit einer Gesamtdistanz von 1.386 Kilometern – 109 Kilometer weniger als im Vorjahr – wartet dieser WM-Lauf mit einem deutlich kompakteren Format auf als bislang. Das Rallye-Zentrum ist erneut in der kleinen Küstenstadt Alghero beheimatet.

„Die Reifen spielen auf Sardinien traditionell eine sehr wichtige Rolle“, erklärt Arnaud Rémy, der Leiter des Rallye-WM-Programms von Michelin Motorsport. „Die Wertungsprüfungen sind relativ schnell und eng, die vielen Bäume und Büsche entlang der Strecke lassen keinen Platz für Fehler. Hinzu kommt: Hier lauern zahlreiche versteckte Gefahrenstellen.“

Auf Sardinien dürfen die World Rally Car-Piloten gemäß Reglement maximal 28 Reifen verwenden – inklusive vier Pneus für den sogenannten Shakedown, den die Teams für finale Abstimmungstests unmittelbar vor der Veranstaltung nutzen. Dabei können sie aus einem Kontingent von 24 Reifen mit härterer- und 16 Pneus mit weicher Mischung wählen. 

„Die Prüfungen sind mit einer losen Geröllschicht bedeckt. Bei der zweiten Durchfahrt kommt darunter ein harter, kompakter Untergrund zum Vorschein, der die Reifen sehr stark beansprucht. Erfahrungsgemäß dürften daher viele Teams für die morgendliche Schleife auf den weicheren Reifen setzen. Für die nachmittägliche Schleife ist vermutlich der Reifen mit seiner härteren Laufflächenmischung die erste Wahl“, erklärt Rémy.

Die Action beginnt am Donnerstag mit dem Shakedown sowie der zwei Kilometer langen Auftaktprüfung. Am Freitag stehen vier WP auf dem Programm, die jeweils zwei Mal absolviert werden, darunter auch Klassiker wie „Castelsardo“ und „Monte Baranta“.

Der Samstag ist mit rund 147 WP-Kilometern der längste der gesamten Rallye. Dann nehmen die Teams sieben Prüfungen unter die Räder. Die Sonntagsetappe führt über 42,94 WP-Kilometer, verteilt auf vier Prüfungen. Auf der abschließenden Power Stage können sich die fünf schnellsten Crews bis zu fünf zusätzliche WM-Punkte sichern.

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