Rallye Portugal

Tänak siegt und lässt Ogier den Vortritt

Ott Tänak gewinnt die Rallye Portugal, verzichtet aber auf die letzte Bestzeit, damit Sebastien Ogier WM-Spitzenreiter bleibt. Thierry Neuville wird Zweiter.

Ott Tänak und Beifahrer Martin Järveoja feiern in Portugal ihren dritten Saisonsieg

Freud und Leid bei Toyota. Während Ott Tänak die Rallye Portugal gewinnt, patzt sein Teamkollege Kris Meeke am letzten Tag gleich zwei Mal. Auf der vorletzten Prüfung dreht sich der Brite, muss wenden, bekommt aber den Gang nicht sofort rein und verliert 17 Sekunden. Thierry Neuville (Hyundai) schlüpft vorbei und ist Zweiter.

Meeke will die alte Rangordnung im Finale wiederherstellen, doch er schneidet eine Kurve zu stark, zerstört dabei die Lenkung, dreht sich erneut und blockiert die Strecke. Die Power-Stage „Fafe“ wird sogar unterbrochen, damit das Auto aus dem Weg geräumt werden kann.

Durch den Meeke-Fehler rückt Sebastien Ogier noch auf Platz drei, er fährt außerdem die letzte Bestzeit und bekommt dafür fünf Extra-Punkte. Tänak verzichtete gezielt auf diese Bestmarke, damit Ogier in der Gesamtwertung weiter vorne liegt. „Wir wollten sicher gehen, dass Seb auf Sardinien die Strecke kehren muss“, erklärt Tänak seine Taktik.

Sieg ist hart erkämpft

Für seinen Erfolg in Portugal musste Tänak hart kämpfen. Am Freitagmorgen erwischte er einen Stein, daraufhin machte der Benzindruck Probleme. Gegen Ende der zweiten Etappen bremste ihn ein gebrochener Dämpfer aus. Nur mit Mühe gelang es ihm, den rettenden Service zu erreichen. „Gestern sah es nicht gut aus, aber wir haben es hinbekommen. Das war definitiv einer meiner härtesten Siege. Wir mussten alles geben und hatten eine Menge Probleme.”

Tänaks ärgster Widersacher kam aus den eigenen Reihen. Jari-Matti Latvala hatte am Samstag auf eine härtere Reifenmischung gesetzt und diese Entscheidung zahlte sich zunehmend aus. Nur noch 5,1 Sekunden trennten ihn vom Führenden Tänak, doch dann warf ihn ein gebrochener Dämpfer aus dem Rennen.

Das Podium hatte auch Teemu Suninen (Ford) im Visier, bevor er durch ein Bremsproblem zurückgeworfen wurde und sich mit dem vierten Rang zufriedengeben musste. Sein M-Sport-Teamkollege Elfyn Evans verlor am Freitag vier Minuten, nachdem ein Sensor das Gaspedal außer Gefecht setzte. Der Waliser konnte den Defekt auf der Prüfung beheben und wurde mit Platz fünf belohnt.

Dahinter feiert Kalle Rovanperä den WRC2 Pro-Sieg und ein perfektes Debüt für den neuen Skoda Fabia R5 Evo. Die WRC2 konnte Pierre-Louis Loubet (Skoda) für sich entscheiden. Lange Zeit lag Ole Christian Veiby vorn, doch dann fing sein VW Polo R5 Feuer und der Norweger musste aufgeben.

Auch WRC-Neuling Gus Greensmith sah das Ziel nicht. Zunächst erreichte der M-Sport-Schützling achtbare Zeiten, doch auf der letzten Samstagsprüfung rutschte er in einen Graben. Im Finale übertrieb er es auf dem berühmten Fafe-Sprung, krachte gegen eine Böschung und blieb in Sichtweite des Ziels liegen. Bereits Stunden zuvor hatte sich Esapekka Lappi (Citroën) überschlagen. Eine gebrochene Aufhängung beendete seine Fahrt.

Selbst Sebastien Loeb (Hyundai) wurde ‚Fafe‘ zum Verhängnis. Nach Benzindruck-Problemen am Freitag fuhr der Rekord-Weltmeister bereits frühzeitig außer Konkurrenz, doch beim Angriff auf die Power-Stage-Bestzeit beschädigte er das Heck und die Aufhängung.

Der nächste WM-Lauf findet bereits in zwei Wochen (13. bis 16. Juni) auf Sardinien statt.

Ergebnis Rallye Portugal 2019
1.Tänak / JärveojaToyota Yaris WRC3:20:22.8
2.Neuville / GilsoulHyundai i20 WRC+0:15.9
3.Ogier / IngrassiaCitroën C3 WRC+0:57.1
4.Suninen / SalminenFord Fiesta WRC+2:41.5
5.Evans / MartinFord Fiesta WRC+7:08.3
6.Rovanperä / HalttunenŠkoda Fabia R5 Evo+10:34.2
7.Latvala / AnttilaToyota Yaris WRC+11:28.2
8.Kopecky / DreslerŠkoda Fabia R5 Evo+11:41.9
9.Loubet / LandaisŠkoda Fabia R5+12:46.3
10.Bergkvist / BarthFord Fiesta R5+14:28.4
Alle Ergebnisse
FahrerHersteller
1. Sebastien Ogier 1421. Hyundai Shell Mobis WRT 202
2. Ott Tänak 1402. Toyota Gazoo Racing WRT 182
3. Thierry Neuville 1323. Citroën Total WRT 158
4. Elfyn Evans 654. M-Sport Ford WRT 122
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