WM 2018

Rallye Portugal nach WP7: Ogier raus - Neuville vorn

Ein Nachmittag voller Dramen und einem ganz prominenten Ausfallopfer: Sebastien Ogier rutscht bei der Rallye Portugal von der Strecke und hat vorzeitig Feierabend. An die Spitze arbeitet sich Thierry Neuville.

Sebastien Ogier erreichte das Etappenziel nicht aus eigener Kraft

Die zweite Schleife der ersten Portugal-Etappe hatte es in sich. Fast jeder Fahrer hatte auf den extrem rauen Schotterpisten mit Problemen zu kämpfen. Als ersten erwischte es Sebastien Ogier, der sich auf der fünften Prüfung die Aufhängung vorne rechts beschädigte und in der anschließenden Linkskurve hilflos ins Unterholz rutschte. Gefangen zwischen den Bäumen war für den Weltmeister vorzeitig Schluss.

„Da war ein Stein den wir erwischt haben. Der Einschlag war gar nicht so hart, aber als ich in die nächste Kurve einlenken wollte, passierte gar nichts“, erklärte Ogier. „Die Sache ist ganz klar mein Fehler. Ich habe die Kurve zu stark geschnitten und manchmal sind eben zwei Zentimeter entscheidend.“

Kurze Zeit später meldete Andreas Mikkelsen Probleme mit der Servolenkung seines Hyundais. Der Versuch einer Reparatur auf der Verbindungsetappe scheiterte, auch für ihn gab es einen frühen Feierabend. Noch schlechter erging es seinem Teamkollegen Hayden Paddon, der bei seinem Unfall die Aufhängung des linken Vorderrads komplett abrasierte. Weil das Auto anschließend die Straße blockierte, musste die siebte Prüfung abgebrochen werden. Teemu Suninen und Mads Östberg erreichten deshalb das Ziel nicht, Paddon konnte zwar wie Beifahrer Seb Marshall das Auto aus eigener Kraft verlassen, wurde aber per Helikopter zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.

Auch Kris Meeke überstand den Nachmittag nicht unbeschadet und verlor durch einen Reifenschaden einige Teile seiner Citroën-Karosse. Die Probleme der Konkurrenz verhelfen ihm aber wieder nach vorn. Meeke ist wieder Dritter und kann sich an Dani Sordo vorbeischieben, der seine Reifen komplett aufgearbeitet hatte. Einem Reifen von Craig Breen ging kurz nach dem Start der Unglücksprüfung '7' die Luft aus, das Ergebnis: Er fing sich durch den nötigen Wechsel einen Rückstand von über zwei Minuten ein.

Neuville ist zufrieden

An die Spitze konnte sich unterdessen Thierry Neuville arbeiten. Der Belgier hatte im Gegensatz zur Konkurrenz zwei Ersatzreifen eingepackt und die passende Abstimmung seines Autos gefunden. Auf dem Weg zur Führung strich er seine 150. WM-Bestzeit ein und war mit dem Verlauf mehr als zufrieden. „Wir haben voll angegriffen und das Auto hat prima funktioniert“, sagte Neuville, der am Abend 7,3 Sekunden vor Elfyn Evans liegt.

Bereits am Morgen musste Ott Tänak einpacken, nachdem er einen Stein getroffen hatte und den Kühler seines Toyotas beschädigte. Auch Jari-Matti Latvala blieb nach einem Aufhängungsschaden liegen, kann aber im Gegensatz zu Tänak morgen erneut starten.

Tannert ebenfalls raus

In der WRC2 führte nach der sechsten Prüfung Ford-Privatier Gus Greensmith. Stephane Lefebvre ist bei der Schotterpremiere des Citroën C3 R5 hinter Lukas Pieniazek (Skoda) Dritter. In der Junior-WM kann sich Emil Bergkvist knapp vor Denis Radström behaupten. Julius Tannert war nach der vierten Prüfung ausgeschieden, weil die Aufhängung des linken Hinterrads seines Ford Fiesta kollabierte. Bis dahin konnte der Sachse bei seiner Portugal-Premiere das Tempo der Spitze mitgehen.

Die erste Etappe der Rallye Portugal schließen die beiden 1,95 Kilometer kurzen Zuschauerprüfungen in Porto ab. Morgen früh geht es ab 10:08 Uhr (MEZ) mit sechs weiteren Prüfungen weiter. Der Samstag ist mit 154,64 Wertungskilometern die längste Etappe der Rallye.

Mehr Infos in Kürze ...

Zwischenstand nach WP7

1.Neuville / GilsoulHyundai i20 WRC1:33:55.2
2.Evans / BarrittFord Fiesta WRC+0:07.3
3.Meeke / NagleCitroën C3 WRC+0:11.6
4.Sordo / Del BarrioHyundai i20 WRC+0:23.8
5.Lappi / FermToyota Yaris WRC+0:33.0
6.Breen / MartinCitroën C3 WRC+2:19.9
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