Rallye Polen nach WP5: Spannende Rutschpartie

Dunkle Wolken über der Masurischen Seenplatte und nicht nur deshalb ist die Stimmung bei Citroën getrübt. Hoffnungsträger Andreas Mikkelsen kann nicht die gewünschten Ergebnisse abliefern und leistete sich dazu noch einen zeitraubenden Fahrfehler. „Wir wollten etwas mehr angreifen und sind in einer Rechtskurve zu weit nach außen gekommen und gegen einen Baumstumpf geknallt“, schilderte der Norweger seinen Patzer auf der fünften Prüfung. Mit eingeknicktem linken Hinterrad schleppte er sich ins Ziel und fiel auf den zwölften Platz zurück. Bester Citroën-Pilot ist ausgerechnet der in der Kritik stehende Stephane Lefebvre auf Platz 10, denn Craig Breen fiel seit dem Morgen durch einen Antriebsschaden immer weiter zurück. „Was für ein Desaster“, meinte er kopfschüttelnd. 

An der Spitze behauptet sich zur Mittagspause Jari-Matti Latvala, doch sein Vorsprung beträgt gerade einmal 4,5 Sekunden. Hinter ihm lauert nicht nur Thierry Neuville, sondern auch die beiden M-Sport-Piloten Ott Tänak und Sebastien Ogier. Die WM-Führenden profitierten von den Regenfällen, denn dadurch wurde der lose Sand auf der Strecke gebunden, der ansonsten die Traktion raubt. Für die nachfolgenden Fahrer waren die Niederschläge ein Nachteil, denn in den Spurrillen sammelt sich das Wasser und die eine oder andere Rutschpartie war die Folge. „Stellenweise fährt man wie auf Eis“, erklärt Hayden Paddon, der als Fünfter bereits 43,6 Sekunden zurückliegt.

WRC-Neuling Teemu Suninen liefert unter diesen Bedingungen eine starke Leistung ab und belegt hinter Dani Sordo und Juho Hänninen den achten Platz. Ausgeschieden ist dagegen Esapekka Lappi, der auf der vierten Prüfung die Aufhängung seines Toyota Yaris WRC so stark beschädigte, dass eine Weiterfahrt nicht mehr möglich war. Elfyn Evans musste dagegen erleben, dass seine Dmack-Reifen unter diesen Bedingungen überhaupt nicht funktionieren. Konnte im Vorjahr Ott Tänak damit noch um den Sieg kämpfen, überfordern im Moment der Regen und Matsch die Pneus von Evans. „An einer Stelle haben wir Grip, an der anderen überhaupt nicht“, stöhnte der Ford-Pilot, der mit 1:17 Minuten Rückstand nur Neunter ist.

Ab 13:45 Uhr werden die Prüfungen des Vormittags wiederholt, ehe die erste Etappe mit der Mikolajki-Zuschauerprüfung endet. „Das war für niemanden ein leichter Morgen. Aber ich denke die zweite Schleife wird noch härter“, sagt Sebastien Ogier für den weiteren Verlauf genügend Spannung voraus.

Zwischenstand nach WP5

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