WM 2017

Rallye Polen nach WP18: Neuville wieder vorn

Turbulentes Finale der zweiten Etappe. Zunächst verliert Thierry Neuville durch einen Reifenschaden wertvolle Zeit, doch weil sein Konkurrent Ott Tänak ohne Heckspoiler unterwegs ist, kann der Belgier wieder in Führung gehen. Für Jari-Matti Latvala gab es eine besonders bittere Pille zu schlucken.

Spannung pur in Polen. Auf WP16 fängt sich Thierry Neuville einen Reifenschaden hinten links ein, der das ganze Seitenteil seines Hyundai i20 WRC zerfleddert. Der Belgier büßt wertvolle Zeit ein, doch Auswirkungen auf seine Platzierung hat es keine, denn wenig später verliert Spitzenreiter Ott Tänak den Heckspoiler seines Ford Fiesta WRC. Die Aerodynamik des Autos ist dadurch empfindlich gestört, auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken quer durch die Masurische Seenplatte ein deutlicher Nachteil. „Vor allem die weitern Sprünge waren ein echtes Problem“, erklärt Tänak. „Wir haben überall versucht, so sauber wie möglich zu fahren.“

Tänak gelingt das Kunststück und verliert auf den nachfolgenden Prüfungen zwar seine Führung an Neuville, doch mit 2,5 Sekunden bleibt sein Rückstand überraschend gering. „Morgen ist alles möglich“, frohlockt der Este. 

Neuville wäre gerne mit einem größeren Vorsprung in den letzten Tag gestartet, doch einsetzende Niederschläge bremsten den Belgier erneut aus: „Ich habe alles versucht, hatte aber durch den Regen viel Pech. Ob ich Tänak morgen hinter mir halten kann? Wir werden sehen.“ 

Jari-Matti Latvala war der Pechvogel des Nachmittags. Er musste seinen Toyota Yaris WRC wegen eines technischen Problems abstellen, der Traum vom Sieg in Polen ist geplatzt. An seiner Stelle kletterte Haydon Paddon (Hyundai) auf das Podium. Hinter dem Neuseeländer konnte Sebastien Ogier den vierten Platz erobern und Dani Sordo auf die fünfte Position verdrängen. Pech für den Spanier: Beim Versuch eines Konters fing er sich auf WP18 einen Reifenschaden ein und fiel noch weiter zurück.

Der bärenstarke Teemu Suninen (Ford) belegt bei seiner WRC-Premiere mittlerweile den sechsten Platz und kann Stephane Lefebvre (Citroën), Mads Östberg (Ford) und Elfyn Evans (Ford) hinter sich halten. Andreas Mikkelsen (Citroën) schiebt sich vor dem letzten Tag an Juho Hänninen (Toyota) vorbei und meldet sich in den Top-10 zurück. „Die Dinge werden langsam immer besser“, freute sich Mikkelsen, der erst zum zweiten Mal mit dem C3 WRC antritt. Lediglich der abgerissene Frontspoiler sorgte für einige Aha-Momente am Nachmittag. „Wir haben viel blauen Himmel gesehen“, grinste Mikkelsen angesichts des fehlenden Anpressdrucks auf der Vorderachse.

Der Sonntag beinhaltet noch einmal vier Wertungsprüfungen über eine Distanz von 59,66 Kilometer. Auf der finalen Power Stage „Paprotki“ lassen sich die fünf Schnellsten bis zu fünf Zusatzpunkte gutschreiben. Weiter geht es bereits ab 8:20 Uhr.

Zwischenstand nach WP18

1.Neuville / GilsoulHyundai i20 Coupe WRC02:08:41.7
2.Tänak / JärveojaFord Fiesta WRC '17 +0:02.5
3.Paddon / MarshallHyundai i20 Coupe WRC+0:24.9
4.Ogier / IngrassiaFord Fiesta WRC '17 +1:31.6
5.Sordo / MartíHyundai i20 Coupe WRC+1:42.9
6.Suninen / MarkkulaFord Fiesta WRC '17 +2:04.3
7.Lefebvre / MoreauCitroën C3 WRC+2:19.2
8.Östberg / FlöeneFord Fiesta WRC '17 +2:45.4
9.Evans / BarrittFord Fiesta WRC '17 +3:23.3
10.Mikkelsen / JægerCitroën C3 WRC+3:34.4

LINK:Alle Ergebnisse ...

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