WM 2017

Rallye Polen erneut in der Kritik

Auch in diesem Jahr sorgte die Rallye Polen für extrem spektakuläre Bilder. Doch erneut bekamen die Veranstalter die vielen Fans nicht an jeder Stelle in den Griff. Ein Manko, das im künftigen Kampf um das WM-Prädikat eine große Rolle spielen dürfte.

Insgesamt elf Mal wechselte bei der Rallye Polen die Führung. Heftige Regenfälle brachten zusätzliche Spannung in Geschehen und auf den extrem schnellen Schotterprüfungen zeigten die Topfahrer in den World Rally Cars der neuesten Generation eine grandiose Show.

Trotz der zum Teil heftigen Niederschläge zog es erneut hunderttausende Fans an die Masurische Seenplatte und die Veranstalter hatten alle Hände voll zu tun, diese Massen unter Kontrolle zu bringen. Das gelang nur bedingt. Eine Prüfung musste aus Sicherheitsgründen komplett abgesagt werden, andere starteten verspätet. 

Probleme bereiteten den Streckenposten dabei vor allem das späte Erscheinen der Fans, die angesichts der Niederschläge so lange wie möglich in ihren Fahrzeugen blieben, ehe sie an die Strecke liefen. Eine kontrollierte Verteilung innerhalb der ausgewiesenen Zuschauerbereiche war deshalb stellenweise nicht mehr möglich und FIA-Sicherheitsbeauftragte Michele Mouton musste öfters eingreifen, damit die Rallye stattfinden konnte. Fanvideos belegen außerdem zahlreiche haarsträubende Zwischenfälle: So kam unter anderem WRC2-Pilot Fabio Andolfi bei vollem Tempo ein Feuerwehrauto entgegen.

Auch wenn das rallyeverrückte Polen für den WM-Promoter ein wichtiger Markt ist, so ist nach der diesjährigen Ausgabe die Wahrscheinlichkeit noch größer geworden, dass die Rallye-WM dort künftig nicht mehr antreten wird. Zu stark ist die Angst vor einem schweren Unfall, in dem Fans involviert sein könnten und der weltweit für negative Schlagzeilen sorgt. 

Noch will niemand offen darüber reden, doch ausgerechnet der Erfolg der Rallye Polen mit den vielen begeisterten Fans könnte dafür sorgen, dass unser östlicher Nachbar kein WM-Prädikat mehr erhält. Nachdem die FIA und der Promoter offen darüber sprechen, dass der Kalender künftig acht europäische und acht Übersee-Läufen beinhalten sollte, dürfte die Zuschauersicherheit ein willkommener Anlass sein, Polen aus dem Rennen zu nehmen. Trotz aller Bemühungen bekommt man dieses Thema dort offenbar nicht in den Griff.

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