WM 2017

Rallye Monte Carlo: Tage der Wahrheit für Mäkinen

Toyota kehrt in die Rallye-Weltmeisterschaft zurück. Bei der 'Monte' muss sich das neuaufgebaute Team von Tommi Mäkinen zum ersten Mal in der Topliga beweisen. Der Finne gibt sich nach außen hin entspannt. Doch der Druck ist gewaltig.

Toyota Yaris WRC
Der Toyota Yaris WRC muss sich in den Seealpen erstmals beweisen

Die Überraschung war groß, als Toyota-Chef Akio Toyoda im Sommer 2015 die Verantwortung für das neue WRC-Team in die Hände seines Freundes Tommi Mäkinen legte. Noch größer wurde sie, als der Finne anschließend bekannt gab, die Mannschaft und das Auto in seiner finnischen Heimat aufzubauen.

Nach 18 Monaten Vorbereitungszeit sind nun die Tage der Wahrheit gekommen. Mäkinen und sein Team müssen sich bei der Rallye Monte Carlo zum ersten Mal in der Weltmeisterschaft beweisen. „Es fällt mir schwer, unsere aktuelle Leistungsstärke einzuschätzen. Auch die Monte wird uns wahrscheinlich darüber keine Auskunft geben, denn sie unterscheidet sich stark von den anderen WM-Läufen“, meinte der Ex-Weltmeister, der während der Entwicklung des Yaris WRC oft selbst hinter dem Steuer saß. „Der enge Zeitplan war für uns die größte Herausforderung. Natürlich mussten alle Teams komplett neue Autos aufbauen, aber sie konnten auf ihre Erfahrungen aus der Vergangenheit zurückgreifen.“

VW-Ausstieg bringt Latvala

Mäkinen versuchte zunächst vergeblich, einen Spitzenfahrer zu verpflichten, erst der kurzfristige Ausstieg von Volkswagen brachte ihm Jari-Matti Latvala als Piloten ein. „Vor zwei Monaten hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich die Rallye Monte Carlo mit einem Toyota fahre“, ist der Finne über den Verlauf der letzten Wochen noch immer erstaunt. In der Zwischenzeit konnte er sich auf den Yaris WRC einschießen. „Insgesamt konnte ich zwölf Tage testen: Vier auf Schnee, einen auf Schotter und sieben auf Asphalt. Das ist ein gutes Programm und wir konnten einige hilfreiche Dinge erledigen. Das Auto fühlt sich stark an, aber eine Einschätzung fällt schwer, denn alle kommen mit neuen Autos“, meinte Latvala.

Toyota-Boss Toyoda, ein bekennender Rallyefan, nahm die Verpflichtung von Latvala mit Wohlwollen zur Kenntnis. „Während der Rallye Finnland 2014 sprach ich mit Jari-Matti und er zeigte mir Bilder seines ersten Rallyeautos, einer Corolla GT und seines ersten World Rally Cars, einer Corolla WRC. Er erzählte mir von seiner Begeisterung für Toyota und ich glaube, dass wir irgendwie durch das Schicksal verbunden sind, obwohl ich damals noch nicht ahnen konnte, dass Toyota in die Rallye-WM zurückkehrt und er unser Fahrer sein wird.“

Weniger als eine Minute Rückstand

Jetzt liegt es an Latvala und Juho Hänninen im zweiten Yaris WRC dafür zu sorgen, dass die Begeisterung von Toyoda für das WRC-Projekt noch größer wird. Teamchef Mäkinen versucht locker zu bleiben: „Am Wichtigsten wird sein, dass wir entspannt nach Monte Carlo reisen. Dort hängt so viel von den äußeren Bedingungen ab, alles kann sich innerhalb von Sekundenbruchteilen ändern. Wenn wir das Ziel erreichen und beide Autos weniger als eine Minute Rückstand auf den Sieger haben, dann wäre ich zufrieden.“

<iframe width="645" height="363" src="https://www.youtube.com/embed/YObK_cMJzEU" frameborder="0" allowfullscreen="" class="video"></iframe>

« zurück