WM 2018

Rallye Monte Carlo: Es ist angerichtet

Die neue Saison kann beginnen. Am kommenden Wochenende kämpfen die weltbesten Lenkradartisten bei der Rallye Monte Carlo um den Sieg. Neben den bekannt selektiven Wertungsprüfungen in den französischen Seealpen dürften insbesondere die anspruchsvollen Witterungsbedingungen für Hochspannung sorgen.

Endlich ist es wieder so weit: Nach rund zweimonatiger Winterpause beginnt im Fürstentum Monaco die Hatz um Sekundenbruchteile und WM-Punkte aufs Neue. In den kommenden elf Monaten stehen rund um den Globus 13 WM-Läufe auf dem Programm, bei denen die Akteure ihr Fahrkönnen sowohl auf Schnee und Eis als auch auf geschotterten, asphaltierten oder matschigen Pisten unter Beweis stellen müssen. 

Die „Monte“ zählt auch dabei zu den anspruchsvollsten Veranstaltungen des gesamten Jahres. Nirgendwo sonst können die Witterungsbedingungen derart wechselhaft sein wie in den Seealpen. Die besondere Herausforderung: Von Frost über Schnee und Schneematsch bis hin zu trockenem und eisbedecktem Asphalt ist alles möglich. Oft verändern sich die Verhältnisse sogar innerhalb von nur wenigen Kilometern auf ein und der selben Wertungsprüfung. Der richtigen Reifenwahl kommt daher im Kampf um den Sieg eine entscheidende Bedeutung zu.

Den speziellen äußeren Umständen trägt auch das Regelwerk der Rallye-WM Rechnung: Normalerweise erlaubt die FIA bei Asphaltläufen für die 18 Zoll großen Pneus nur ein Profildesign, das in Verbindung mit verschiedenen Laufflächenmischungen auf trockenen wie auf nassen Straßen gleichermaßen funktionieren muss. Die Rallye Monte Carlo bildet die einzige Ausnahme im Kalender: Hier gestatten die Regelhüter einen zusätzlichen Winterpneu, der darüber hinaus auch mit Spikes bestückt werden darf. Zur Vorbereitung absolvierten die Teams in den vergangenen Wochen ausgiebige Testfahrten in der Region rund um das französische Gap.

Gemäß Reglement stehen den WRC-Teams maximal 39 Reifen zur Verfügung. Jeder Fahrer kann dabei aus einem Kontingent von 20 weichen und 24 superweichen Asphaltpneus sowie zwölf Winterreifen ohne und 24 mit Spikes schöpfen. Eine besondere taktische Bedeutung kommt bei diesem WM-Lauf den beiden Ersatzreifen zu, die jedes Team im Auto mitführen darf. Viele Fahrer setzten sie in der Vergangenheit je nach Streckenbeschaffenheit ein, um auf die wechselhaften Bedingungen reagieren zu können. Das führte bisweilen zu skurrilen „Überkreuz-Lösungen“, bei denen zum Beispiel zwei Winterpneus mit zwei Asphaltreifen kombiniert wurden.

Viel Neues bei der Monte

Die diesjährige Rallye Monte Carlo führt über 17 Wertungsprüfungen mit einer Gesamtlänge von 389 Kilometern - die Hälfte davon ist im Vergleich zur letztjährigen Ausgabe neu. Die beiden Auftaktprüfungen am Donnerstag werden nach Einbruch der Dunkelheit gefahren. Damit erleben die Fans erneut ein Revival der legendären „Nacht der langen Messer“.

Am Freitag stehen drei Prüfungen auf dem Programm, die jeweils zwei Mal absolviert werden. Die Samstagsetappe beinhaltet fünf Prüfungen mit einer Länge von 118 Kilometer. Dabei führt die Route unter anderem durch die Skigebiete Ancelle und Dévoluy – die Wahrscheinlichkeit schneebedeckter Straßen dürfte hier besonders groß sein. Das Finale am Sonntag beinhaltet vier Prüfungen, darunter eines der traditionsreichen Highlights dieser Veranstaltung: der Col de Turini. Auf der abschließenden „Power Stage“ können sich die fünf schnellsten Crews bis zu fünf Extrapunkte für die WM-Wertung sichern.

Alle jagen Sebastien Ogier

Gemeinsam mit Beifahrer Julien Ingrassia strebt Sebastien Ogier die Titelverteidigung an. Wie im Vorjahr pilotiert der Franzose einen Ford Fiesta WRC von M-Sport. Dabei darf sich die Mannschaft von Malcolm Wilson künftig über noch mehr Unterstützung durch Ford freuen. Den zweiten Fiesta WRC steuern Elfyn Evans/Daniel Barritt. Bei der Rallye Monte Carlo schickt M-Sport ein drittes World Rally Car für Bryan Bouffier/Jérôme Degout ins Rennen.

Ott Tänak wechselte zur Saison 2018 gemeinsam mit Copilot Martin Järveoja von Ford zum Toyota-Werksteam und ist nun Teamkollege von Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila und Esapekka Lappi/Janne Ferm. Die Citroën-Werksequipe wird durch Kris Meeke/Paul Nagle und Craig Breen/Scott Martin vertreten. Zu einem späteren Zeitpunkt wird Sébastien Loeb sein Comeback in der Rallye-WM geben. Der Rekord-Champion bestreitet für die Marke mit dem Doppelwinkel drei ausgesuchte WM-Läufe. 

Zum Favoritenkreis zählt darüber hinaus das Hyundai World Rally Team. Die drei i20 WRC werden gesteuert von Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul, Dani Sordo/Carlos Del Barrio sowie Andreas Mikkelsen und Beifahrer Anders Jaeger. Der Norweger bestreitet 2018 seine erste komplette Saison für die Koreaner.

LINK: Alle Infos zur Rallye Monte-Carlo ...

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