Das Bild erinnert an die Bundesliga. Würde es dort den FC Bayern nicht geben, wäre es eine der spannendsten Saisons überhaupt. Würde es auf Korsika nicht Sebastien Ogier geben, wäre auch der vierte WM-Lauf des Jahres an Spannung kaum zu überbieten. Der Weltmeister liegt zur Halbzeit mit über 41,6 Sekunden uneinholbar vorn und kann bereits einen Gang zurückschalten. „Mit 100 Prozent bin ich nicht mehr unterwegs. Ich versuche möglichst sauber durch die Prüfungen zu kommen“, so Ogier.
Seine Gegner dürften über die Aussagen staunen, denn obwohl Ogier nach eigener Aussage nicht mehr volles Risiko geht, so liefert er immer noch Top-Zeiten ab. Allerdings hat man längst mit dem Gedanken abgeschlossen, Ogier noch aus eigener Kraft gefährlich werden zu können. Stattdessen konzentrieren sich Thierry Neuville, Kris Meeke und Ott Tänak auf ihren Kampf um die zweite Position.
Tänak schiebt sich mit der Bestzeit auf der siebten Prüfung wieder dichter an seine direkten Konkurrenten heran. „Die Veränderungen am Auto haben sich ausgezahlt“, freute sich Tänak, während Vorjahressieger Neuville weiter darüber rätselt, warum er mit seinem Hyundai nicht in der Lage ist, schneller zu fahren. „Aber im Vergleich zu meinen Teamkollegen muss ich mit den Zeiten zufrieden sein“, so der Belgier.
Loeb setzt erste Bestzeiten
Wie schnell man fahren kann zeigt ausgerechnet Sebastien Loeb. Nach seinem gestrigen Abflug setzte der Rekord-Weltmeister am Morgen seine ersten beiden Bestzeiten. „Ich habe meinen Spaß, auch wenn ich wegen der gestrigen Sache noch ein wenig frustriert bin“, meinte Loeb, der sich zwar in der Gesamtwertung deutlich nach vorne kämpfen konnte, aber weit entfernt von den Punkterängen liegt.
Dort kann sich Dani Sordo an Elfyn Evans vorbeikämpfen und ist hinter Esapekka Lappi neuer Sechster. Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen finden weiterhin keinen Rhythmus und müssen sich mit den Plätzen acht und neun zufriedengeben. Ford-Privatier Bryan Bouffier ist Zehnter.
In der WRC2 kann sich Skoda-Pilot Jan Kopecky weiter von seinem Rivalen Yoann Bonato im brandneuen Citroën C3 R5 absetzen. Dessen Teamkollege Stephane Lefebvre schied nach einem Unfall auf der ersten Tagesprüfung vorzeitig aus.
Zwischenstand nach WP7
1. | Ogier / Ingrassia | Ford Fiesta WRC | 2:01:27.7 |
2. | Neuville / Gilsoul | Hyundai i20 WRC | +0:41.6 |
3. | Meeke / Nagle | Citroën C3 WRC | +0:46.8 |
4. | Tänak / Järveoja | Toyota Yaris WRC | +0:48.9 |
5. | Lappi / Ferm | Toyota Yaris WRC | +1:11.3 |
6. | Sordo / Del Barrio | Hyundai i20 WRC | +1:35.3 |
7. | Evans / Mills | Ford Fiesta WRC | +1:39.9 |
8. | Latvala / Anttila | Toyota Yaris WRC | +1:43.2 |
9. | Mikkelsen / Jæger | Hyundai i20 WRC | +1:51.3 |
10. | Bouffier / Panseri | Ford Fiesta WRC | +2:19.1 |