WM-Zukunft

"Rallye ist einzigartig"

Die Rallye-WM soll sich den Medien anpassen um mehr Reichweite zu genieren. Bei FIA und Promoter rauchen seit Wochen die Köpfe, wie man dieses Unterfangen erfolgreich meistert, ohne die Seele des Sports verkaufen zu müssen.

<strong>WER BIETET MEHR?</strong> Die Rallye-WM produziert seit je her großartige Bilder, nur die Vermarktung passte nicht. Das soll sich ändern

"Im Wettbewerb mit anderen Medieninhalten muss man etwas Außergewöhnliches anbieten. Sonst schafft man es nicht zu einer guten Sendezeit ins Fernsehen", erklärt Oliver Ciesla die Herausforderung. Er ist neben Jona Siebel Geschäftsführer der "WRC Promoter GmbH", dem Gemeinschaftsunternehmen von Red Bull Media House und von the sportsman media group, das seit kurzem verantwortlich für die Vermarktung der Rallye-Weltmeisterschaft ist. Zusammen mit der FIA will man Dinge auf den Weg bringen, die dem Sport mehr Reichweite verschaffen. "Dieser Inhalt muss attraktiv, aufregend und unterhaltsam sein. Der Rallyesport bietet das alles. Er ist ein harter und anspruchsvoller Sport. Er hat fantastische Fahrer und er produziert großartige Bilder, die man in keinem anderen Sport der Welt finden kann. Er ist einzigartig! Jetzt müssen den Sport so organisieren, dass die Medien von all diesen Dingen profitieren können und das ist genau das, was wir im Moment machen."

 

Viele Rallyefans sehen die geforderten Veränderungen mit gemischten Gefühlen und fürchten, dass der Sport seine Seele verkaufen muss, um ins Fernsehen zu kommen. "Wir haben nicht im Sinn, die Regeln und die Traditionen des Rallyesports zu ändern", versucht Ciesla zu beruhigen. "Die Aufgabe ist viel mehr, die Stärken zu nutzen und diese in die neuen Medien zu transportieren. Lässt man allerdings alles so wie bisher, dann wird ihn niemand entdecken. Traditionelle Werte sollen nicht der Preis sein, den wir für mehr Auftreten in den Medien bezahlen möchte. Aber gleichzeitig werden die traditionellen Werte ohne Sichtbarkeit in den Medien nicht überleben."

 

Vor allem mit der Power-Stage will man Fernsehsender ködern und überlegt, ob man die Entscheidung über Sieg und Niederlage dort austragen kann. "Wenn wir Live-Sendungen etablieren wollen, dann muss der Zeitpunkt für das Fernsehen passen. Die ausgesuchte Prüfung muss die richtige sein. Ist es ein interessantes und attraktives Umfeld, mit möglichst vielen Leuten drum herum? Und natürlich muss die sportliche Spannung stimmen! Wenn wir live im Fernsehen kommen, dann müssen die Fahrer in der Lage sein zu gewinnen, oder zu verlieren und das Ganze muss mit der Siegerehrung enden. Man muss also viele Dinge berücksichtigen", sagt Ciesla.

 

Die Zielstellung für seine Arbeit ist klar. Bereits innerhalb der nächsten drei Jahre soll sich Reichweite des Sports drastisch erhöhen. "Bis Ende 2016 wollen wir die Zahl der Leute verdoppeln, die wir im Moment durch Fernsehen, Internet und mobilen Content erreichen. Wir sind optimistisch, dass wir eine echte Chance haben, in Zukunft mit jedem WM-Lauf fast 100 Millionen Leute zu erreichen", mein Ciesla abschließend.

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