WM 2018

Rallye Deutschland: Armin Kremer als Toyota-Privatier?

Schnelle Privatiers sind in der Rallye-Weltmeisterschaft aktuell Mangelware, doch beim deutschen WM-Lauf könnte erneut Armin Kremer mit von der Partie sein – in einem vierten Toyota Yaris WRC.

Armin Kremer plant erneut den Start bei der Rallye Deutschland

Gehen der Rallye-WM die Privatiers aus? Diese Frage beschäftigt im Moment auch die Rallye-Kommission der FIA, denn die Veranstalter würden gerne mehr Fahrer in den aktuellen World Rally Cars sehen. Diese waren ursprünglich nur für Werkspiloten gedacht, denn der Weltverband befürchtete, dass Privatfahrer mit den deutlich leistungsstärkeren Fahrzeugen nicht zurechtkommen würden. Immerhin gab es die Hintertür, dass Hersteller Privatiers für einen WRC2017-Einsatz nominieren konnten, Fahrer wie Mads Östberg, oder Armin Kremer nutzten diese Möglichkeit.

Allerdings blieb der Kreis der WRC2017-Lenker klein. Deshalb werden plötzlich Stimmen laut, die fordern, dass die Autos abgerüstet werden sollen, um sie attraktiver für Privatfahrer zu machen. Diskutiert wird dabei auch eine Reduzierung des Restriktors von aktuell 36 auf nur noch 34 mm. Damit würde die Leistung deutlich sinken. Selbst die Zulassung in anderen Meisterschaften außerhalb der Rallye-WM scheint möglich.

Allerdings hat das Fehlen der Privatiers wenig mit der Leistung der aktuellen WRC zu tun, sondern viel mehr mit den gewaltigen Einsatzkosten, die nicht einmal so gut finanzierte Fahrer wie Östberg auf Dauer stemmen konnte. Ganz anders die Situation von Lorenzo Bertelli, der ebenfalls mit einem privaten Ford Fiesta WRC2017 antrat. Der Italiener klagt über akuten Zeitmangel, weil er im elterlichen Prada-Imperium eingespannt ist.

Kremer im vierten Yaris WRC?

Immerhin: Bei der Rallye Deutschland will Armin Kremer wieder mit von der Partie sein. Im Vorjahr startete er mit einem Ford Fiesta WRC, dieses Mal könnte er in einem Toyota Yaris WRC sitzen.

„Einer wie Armin Kremer wäre ein prima Kandidat“, öffnet Teamchef Tommi Mäkinen dem Mecklenburger die Tür. „Es gibt nicht viele, die in einem 2017er WRC auf dem Niveau mithalten können. Und für Deutschland würde so etwas aus doppelter Hinsicht Sinn machen. Einerseits wegen dem öffentlichen Interesse an einem heimischen Topfahrer, andererseits wegen Toyotas Europazentrale in Köln.“

Für Kremer würde sich ein Kreis schließen. In der Saison 2001 wurde er mit einer Toyota Corolla WRC Europameister.

Mäkinen selbst sieht keine Notwendigkeit der Abrüstung der aktuellen WRC. Allerdings steht er dem Wunsch, die Autos öfters in Privathänden zu sehen, positiv gegenüber. „Wenn es Interesse von guten Fahrer gibt, wäre das sich ein Thema, das man überlegen sollte. Schließlich sind aktuell nicht so viele World Rally Cars am Start. Also warum so nicht für ein größeres Starterfeld sorgen und die Rallye-WM damit noch ein bisschen attraktiver machen?“ 

Noch mehr Hintergründe gibt es in der neuen Ausgabe von ‚rallye – Das Magazin‘ – Dort verrät Mäkinen unter anderem, wie es mit dem Yaris R5 aussieht, oder wie er einen japanischen Fahrer an die Weltspitze führen will. Erste Einblicke gibt es hier ...

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