Verlegung ins Saarland

Rallye Deutschland: ADAC will weg aus Trier

Aufregung in Trier. Der ADAC plant, den Mittelpunkt der Rallye Deutschland nicht mehr in der Römerstadt zu platzieren. Der WM-Lauf soll ins Saarland umziehen.

Rallye Deutschland Porta Nigra
Den Start vor der ehrwürdigen Porta Nigra soll es künftig nicht mehr geben

Die Rallye Deutschland soll ab 2017 ihr Gesicht deutlich verändern. Der ADAC plant den Abschied aus Trier und will den WM-Lauf künftig im Saarland konzentrieren. Dabei spielen offenbar die hohen Kosten und die geringe Unterstützung der rheinland-pfälzischen Politik eine tragende Rolle.

Im Saarland sieht die Lage dagegen deutlich besser aus. Innenminister Klaus Bouillon war schon in der Funktion als Bürgermeister seiner Geburtsstadt St. Wendel ein großer Rallyefan und pflegt beste Beziehungen zum ADAC Saarland, der künftig die Federführung bei der Rallye Deutschland übernehmen soll. In einem internen Papier des Automobilclubs heißt es angeblich: „Die Landesregierung des Saarlandes hat sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie die Veranstaltung in organisatorischer und finanzieller Hinsicht für mehrere Jahre maßgeblich unterstützen wird.“

"Reisende soll man nicht aufhalten"

In Trier sorgte die geplante Verlegung natürlich für gewaltige Verärgerung. „Wenn es sich bewahrheiten sollte, dass der ADAC sich mit der Rallye aus Trier zurückzieht, fände ich das mehr als nur bedauerlich“, wird Oberbürgermeister Wolfram Leibe vom 'Trierischer Volksfreund' zitiert. „Die Stadt Trier war immer ein guter Gastgeber. Es sieht so aus, als ob der ADAC für uns kein verlässlicher Partner mehr zu sein scheint. Aber Reisende soll man nicht aufhalten.“

Die Trierer sind Kummer mit dem ADAC gewöhnt. Vor zwei Jahren wurde der offizielle Start, der am Donnerstagabend die Innenstadt mit Zuschauern füllt, plötzlich nach Köln verlegt. Dieser Versuch scheiterte und ein Jahr später kehrte der ADAC wieder nach Trier zurück. Seitdem war das Vertrauensverhältnis zwischen beiden Seiten empfindlich gestört. Dennoch sicherte der Stadtrat zu, die Rallye Deutschland bis 2020 mit jährlich rund 100.000 Euro zu unterstützen und legte die Grundlage für die vom ADAC geforderte Planungssicherheit. Doch die Zusage und das Budget reichten offenbar nicht, um die Veranstaltung dauerhaft halten zu können.

Der ADAC wollte sich nicht zu den Plänen äußern, teilte aber auf Nachfrage des 'Trierischen Volksfreunds' mit: „Als Veranstalter müssen wir schauen, dass wir im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig bleiben und die Rallye ständig weiterentwickeln.“

Rückkehr zum Bostalsee?

Mit der Verlegung ins Saarland wird die Rallye Deutschland zwar deutlich modifiziert, wird aber ihren typischen Charakter aus Weinberg- und Landstraßen-Prüfungen behalten. Natürlich wird auch künftig auf der berühmten ‚Panzerplatte’ gefahren, ohne diese sind die erforderlichen Wertungskilometer nicht zu erreichen. Den möglichen Serviceplatz am malerischen Bostalsee kennen die Fans bereits aus der Vergangenheit.  

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